Mastopathie - Schwellungen, Knoten, Zysten

Junge Frau hält sich die schmerzenden Brüste
Eine Mastopathie kann sich in Schwellungen, Knoten, Zysten und schmerzhaften Beschwerden äußern. Frauen im gebärfähigen Alter sind davon betroffen.

Mastopathie ist eine gutartige Veränderung der Brust, die im gebärfähigen Alter auftritt. Die Brust zeigt hierbei verschiedene Formen von Veränderungen, die sich in Schwellungen, Knoten, Zysten und schmerzhaften Beschwerden äußern können. Beim Abtasten der Brust lassen sich kirschkerngroße, gut abgrenzbare, verschiebbare Knoten feststellen, häufig ist die Brust berührungsempfindlich. In seltenen Fällen kann aus der Brustwarze Flüssigkeit austreten. Diese Veränderungen kommen fast immer in beiden Brüsten vor.

Entstehung der Mastopathie

Für die Entstehung der Mastopathie ist eine hormonelle Fehlsteuerung, genauer ein Überschuss von Östrogen bei gleichzeitigem Mangel an Progesteron verantwortlich. Ein Überschuss an Östrogen im Gewebe kann stellenweise eine Art Entzündungsreaktion hervorrufen.

Auf Grund des erhöhten Östrogenspiegels kommt es etwa eine Woche vor der Menstruation zu schmerzhaften Schwellungen der Brust. Die Schmerzen können hierbei bis in die Achselregion ausstrahlen. Im Unterschied zum Fibroadenom handelt es sich hierbei aber nicht um echte, neugebildete Geschwulste (Tumoren). Mit dem Einsetzen der Wechseljahre enden die Beschwerden und die mastopathischen Veränderungen bilden sich meist zurück.

Wenn bei der Mastopathie die Drüsenzellen besonders wachsen, können sie auch vermehrt Flüssigkeit produzieren. Als Folge entstehen dann häufig viele kleine Zysten in dem Drüsenläppchen. Diese Form der Erkrankung nennt man „zystische Mastopathie". Ist vorrangig das Bindegewebe von übermäßigem Wachstum betroffen spricht man von einer „fibrösen Mastopathie". Am häufigsten ist die Kombination aus beiden Formen, die so genannte „fibrös-zystische Mastopathie". Fast jede Frau zwischen 35 und 55 Jahren ist mehr oder weniger von diesen Veränderungen betroffen. Auch die Beschwerden äußern sich von Frau zu Frau ganz unterschiedlich.

Diagnostik der Mastopathie

Die Diagnosefindung stützt sich zunächst auf eine ärztliche Tastuntersuchung. Um eine bösartige Veränderung der Brustdrüse ausschließen zu können, werden manchmal weitere Untersuchungen angeschlossen, insbesondere wenn die Beschwerden nicht ausschließlich zyklusabhängig auftreten. Zum Ausschluss von Mikroverkalkungen, die auf eine bösartige Erkrankung hinweisen können, wird eine Mammografie durchgeführt. Zur Feststellung von flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen (Zysten) ist eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) die Untersuchungsmethode der Wahl. Zur genauen feingeweblichen Untersuchung kann auch eine Gewebeentnahme (Biopsie) aus der Brust erfolgen.

Wenn sich nach einer Gewebeentnahme herausstellt, dass sich die vermehrungsfreudigen Zellen, deutlich von normalen Zellen unterscheiden, werden sie als „untypische" Brustzellen bezeichnet, man spricht dann von einer „atypisch proliferierenden Mastopathie". Da „untypische" Zellen eher dazu neigen sich weiter zu verändern und möglicherweise zu entarten, ist das Risiko für eine Brustkrebserkrankung bei dieser Form der Mastopathie erhöht.

Einteilung der Mastopathie

Je nach dem Ausmaß der Veränderungen in der Brust, unterteilt man die Mastopathie (nach Prechtel) in drei Grade:

  • Grad 1: Vorliegen von vermehrten Bindegewebszellen und erweiterten Milchgängen, manchmal auch Zysten. Keine Neigung zur bösartigen Weiterentwicklung. Rund 70% aller Mastopathien fallen in diese Kategorie
  • Grad II: Vorliegen von gutartigen Zellwucherungen im Milchgangssystem. Gering erhöhtes Krebsrisiko. Rund 20% aller Mastopathien weisen diesen Grad auf.
  • Grad III: Vorliegen einer proliferierenden Mastopathie. Die Wucherung der Gewebszellen zeigt krankhafte (atypische) Zellveränderungen. Häufig liegen mehrere Herde in der Brust vor, in 30% der Fälle sind beide Brüste betroffen. Das Krebsrisiko ist erhöht. Insbesondere in Verbindung mit einem familiär erhöhten Mammakarzinomrisiko steigt das Risiko für eine Krebserkrankung der Brust um das 2,5- bis 4-fache.
    Rund 10% aller Mastopathien fallen in diese Kategorie.

Im Grunde kann eine Mastopathie nicht behandelt werden, es können aber die damit verbundenen Schmerzen gelindert werden. Die Behandlung sollte dann entsprechend den individuellen Beschwerden und unter Berücksichtigung der Nebenwirkungen erfolgen.

Die betroffene Brust kann lokal mit gestagenhaltigen Gelen eingecremt werden oder künstliche Gestagene können in Form von Tabletten verabreicht werden. Daneben existieren pflanzliche Präparate (Mönchspfeffer) welche die Gestagenproduktion anregen sollen. Wenn flüssigkeitsgefüllte Zysten starke Beschwerden verursachen, können sie mit einer Hohlnadel entleert (punktiert) werden.

Quellen


Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. Jakob Keilbach

Letzte Bearbeitung: 12.06.2018

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