Vaginalring

Querschnitt, seitlich: Am Muttermund platzierter Verhütungsring

Beim Vaginalring handelt es sich um einen hormonhaltigen Ring aus durchsichtigem, flexiblen Kunststoff, der - wie die Mikropille - Östrogen und Gestagen enthält. Er wirkt auf die gleiche Weise wie die Mikropille.
 
Der Ring mit einem äußeren Durchmesser von 56mm und einer Dicke von 4mm wird wie ein Tampon in die Scheide eingeführt und am oberen Ende der Scheide platziert. Der Ring wird 21 Tage in der Scheide belassen. Täglich wird eine gleichmäßige Menge an Hormonen freigesetzt, die direkt von der Vaginalschleimhaut aufgenommen wird. Dann wird der Ring entfernt. Zum Entfernen führt die Frau einen Finger ein, fasst an das untere Ende des Ringes und zieht ihn heraus. Es folgt - wie bei der Pille - eine 7-tägige Pause. Während dieser Zeit tritt eine Blutung (Hormonentzugsblutung) ein. Der Ring darf pro Tag 3 Stunden herausgenommen werden, was z. B. notwendig werden kann, wenn er beim Geschlechtsverkehr als störend empfunden wird. Das ist jedoch nur selten der Fall.

Sicherheit des Vaginalrings

Der Pearl-Index beträgt 0.4 bis 0.65; die Verhütungsmethode ist also relativ sicher.

Für welche Frau eignet sich der Vaginalring?

  • für Mädchen und Frauen, welche die Pille nicht vertragen
  • für Frauen, die im Schichtdienst arbeiten oder viel unterwegs sind und regelmäßige Einnahmezeiten schlecht einhalten können
  • für Mädchen und Frauen, die nicht an die tägliche Einnahme denken wollen
  • für Mädchen und Frauen, die an chronischen Magen-Darm Problemen leiden

Vorteile des Vaginalrings

  • erlaubt spontanen Sex
  • einfache Anwendung bei hoher empfängnisverhütender Sicherheit - ähnlich der Pille
  • die täglich notwendige Pillen-Einnahme entfällt. Es muss nur 1x pro Zyklus an das Entfernen und einmal an das Wiedereinlegen eines Ringes gedacht werden
  • Erbrechen hat keinen Einfluss auf die Wirksamkeit
  • Absetzen ist jederzeit möglich

Nachteile des Vaginalrings

  • Vaginalring kann unter Umständen beim Sex gespürt und als störend empfunden werden
  • bei Frauen mit veränderter Position der Gebärmutter kann der Ring möglicherweise nicht richtig angewendet werden
  • Ring kann bei schwerem Stuhlgang, bei Husten, bei Tamponwechsel oder Geschlechtsverkehr bemerkt oder unbemerkt herausrutschen.
  • höhere Rate an Problemen im Bereich der Scheide (Ausfluss, Entzündungen)
  • schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten

Mögliche Nebenwirkungen des Vaginalrings

  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Brustspannungen
  • Wassereinlagerungen
  • Stimmungsschwankungen
  • verringerte Libido
  • häufigeres Auftreten von Vaginalinfektionen, Ausfluss

Kosten des Vaginalrings

Das Präparat ist verschreibungspflichtig und kostet zwischen 60 und 90 € pro halbes Jahr. Die Kosten werden bis zum 20. Lebensjahr von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
 

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. Reiner Storz

Letzte Bearbeitung: 24.04.2018

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In Zusammenarbeit mit:

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