Wie messe ich meine Körpertemperatur?

Die Basaltemperatur wird unmittelbar nach dem Aufwachen und vor dem Aufstehen gemessen. Dabei ist es nicht erforderlich, täglich zur gleichen Uhrzeit zu messen. Die Messzeit sollte im Zyklusblatt festgehalten werden. Die Messung der Basaltemperatur ist notwendig, um den hormonell bedingten Temperaturanstieg zu identifizieren.

Die Basaltemperatur ist die Körpertemperatur in Ruhe unmittelbar nach dem Aufwachen. Vor dem Messen sollte die Frau 1 Stunde geschlafen oder geruht haben. Die in vielen Informationsblättern geforderte 6-stündige Schlafdauer ist nicht notwendig. In der Lernphase sollte man täglich die auf Aufwachtemperatur messen, um seine individuelle Temperaturkurve und deren Störmöglichkeiten kennen zu lernen.

Die Messung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen: rektal, vaginal oder oral.

Die rektale Messung ist am wenigsten störanfällig. Mit einem normalen mechanischen Thermometer wird der Messwert nach 3 Minuten erreicht.

Die orale Messung ist störanfälliger und die korrekte Anwendung muss gelernt werden. Dabei sollte das Thermometer direkt am Zungenbändchen unter der Zunge angelegt werden und der der Mund für ca. 5 Minuten bei einer Messung mit einem normalen Thermometer geschlossen halten werden. Die Temperaturkurve einer oralen Messung verläuft durchschnittlich 0,2 °C parallel unter der rektalen Messung.

Aktuell wird von vielen Frauen zurzeit die vaginale Messung favorisiert. Die Messdauer beträgt auch hier 5 Minuten. Es ist darauf zu achten, dass das Thermometer während der Messung nicht aus der Scheide rutscht. Auch hier liegen die Messwerte etwas unter den Werten der rektalen Messung.
Neuerdings gibt es elektronische Messsysteme für die vaginale Temperaturmessung.
Bei einem vaginalen Messsystem kann die Basaltemperatur während der Nachtruhe automatisch gemessen werden. Dabei wird ein tamponähnlicher eingekapselte Messchip vor dem Schlafengehen in die Scheide eingeführt und morgens entfernt. Zum Ablesen der Temperatur wird der Messwertverlauf über einen Adapter in den Computer ausgelesen, was wegen des großen Datenspeichers nicht täglich erforderlich ist.

Die axilläre Messung ist zu ungenau und nicht für die NFP geeignet.
Alle Messungen sollten in einem Zyklusblatt, indem man mehrere Monate vergleichen kann dokumentiert werden.

Welche Thermometer sollte man verwenden?

Die zuverlässigste Methode ist die mit einem normalen, mechanischen Thermometer, dass man unbedenklich verwenden kann, weil es heutzutage kein Quecksilber mehr enthält. Das Material ist sehr lange haltbar und die Temperatur sehr genau bestimmt. Es ist erforderlich, nach der Messung die Flüssigkeit im Thermometer durch leichtes Klopfen wieder herunter zu schlagen.

Mit Einsatz des Digitalthermometers ist die Messzeit verkürzt. Wenn die Temperatur nach 3 Minuten erreicht ist ertönt ein Signalton, einige Digitalthermometer haben einen Messwertspeicher. Da das Digitalthermometer primär zur Fiebermessung entwickelt wurde, sollte man bei den vielen vorhandenen Angeboten darauf achten, dass Temperaturunterschiede von 0,05 °C angegeben sind und dass eine CE-Zertifizierung vorhanden ist. Bei Digitalthermometern wurde ein Alterungsprozess der Materialien und der Batterie festgestellt, der nach längerer Anwendungsdauer keine genauen Messdaten mehr gibt.

Infrarotstrahlungsthermometer, die die Kerntemperatur im Ohr messen und eine extrem kurze Messzeit haben, sind für die Basaltemperaturmessung nicht geeignet.

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. Doris Scharrel

Letzte Bearbeitung: 10.07.2018

Herausgeber:

Logo: Berufsverband der Frauenärzte e.V.

In Zusammenarbeit mit:

Logo: Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.

 

 

Datenschutz Gütesiegel

Weitere Gesundheitsthemen

Anästhesiologie www.anaesthesisten-im-netz.de

Allgemeine & Innere Medizin www.internisten-im-netz.de

HNO-Heilkunde www.hno-aerzte-im-netz.de

Kindergesundheit www.kinderaerzte-im-netz.de

Kinderrehabilitation www.kinder-und-jugendreha-im-netz.de

Lungenheilkunde www.lungenaerzte-im-netz.de

Neurologie & Psychiatrie www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org

Onkologische Rehabilitation www.reha-hilft-krebspatienten.de