Stillen und Empfängnisverhütung
Auch wenn das Hormon Prolaktin nicht nur die Milchbildung aufrecht hält, sondern gleichzeitig Eisprung und Menstruation hemmt, kann dieser natürliche Prozess nicht als ausreichender Schutz vor einer Schwangerschaft gesehen werden. Grundsätzlich steigt zwar die Chance auf eine natürliche Verhütung je konsequenter gestillt wird, dennoch ist ein Eisprung nicht auszuschließen.
Neben Kondomen oder einer Spirale kann während der Stillzeit auf Anti-Baby-Pillen mit ausschließlichem Gestagengehalt (Minipille) zurückgegriffen werden.
Kombinationspräparate, die Östrogene enthalten, müssen vermieden werden. Östrogene verringern die Milchproduktion, können die Qualität der Milch negativ beeinflussen und gehen auf den Säugling über. Gestagenhaltige Anti-Baby-Pillen oder Depot-Präparate beeinträchtigen hingegen nicht die Milchsekretion oder deren Qualität.
Bei stillenden Frauen setzt der erste Regelzyklus etwa in der 30. Woche nach der Geburt wieder ein. Beim Abstillen ist nach 4 bis 6 Wochen mit dem Eintreten der ersten Regelblutung zu rechnen. Wird nicht gestillt, beginnt die Menstruation meist in der 6. bis 10. Woche nach der Geburt wieder.
Quellen
- Gesund ins Leben, Veröffentlichungen der Nationalen Stillkommission,
Bundesinstitut für Risikobewertung