Brusterkrankungen (gutartig): Fehlentwicklungen der Brustdrüse

Überentwicklung (Makromastie)

Eine Größenzunahme der Brust, über das altersentsprechende Maß hinaus, wird als Makromastie bezeichnet. Die meisten Überentwicklungen treten während der Pubertät und - eher selten - im Verlauf der Schwangerschaft auf. Oft erfolgt die Größenzunahme symmetrisch, also gleichermaßen bei beiden Brüsten.

Beschwerden

In Folge einer Beeinträchtigung der statischen Körperbalance können als Beschwerden Nacken-, Rücken- und Schulterschmerzen auftreten, die oft durch hartnäckige Verspannungen verursacht werden. Bei einseitiger Makromastie kann es zu Fehlstellungen der Wirbelsäule kommen.
Von vielen Frauen werden die großen Brüste einerseits auch als psychisch belastend, andererseits als Behinderung empfunden, beispielsweise bei sportlichen Aktivitäten.

Therapie

Als therapeutische Maßnahme stellt die Verkleinerung der Brüste eine Möglichkeit dar. Dabei kann die Stillfähigkeit und Sensibilität der Brustwarze durch Aufrechterhaltung des Brustwarzenkomplexes erhalten bleiben.

Die Abgrenzung zwischen ästhetischer und medizinischer Notwendigkeit einer Verkleinerung der Brust ist fließend, jedoch wird von den Krankenkassen ab einer Abnahmemenge von 400g je Brustseite oftmals eine medizinische Veranlassung akzeptiert. Die Klärung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse, sollte im Vorfeld durch ein orthopädisches oder psychosomatisches Gutachten geklärt werden.

Unterentwicklung (Mikromastie)

Die Mikromastie stellt das genaue Gegenteil, nämlich eine zu kleine Brust dar. Meist leiden junge Frauen unter dieser Unterentwicklung der Brust. Die Ursachen hierfür sind entweder vermindert ausgebildetes Drüsengewebe, oder eine verringerte Anzahl von Hormonrezeptoren für Östrogen  und Progesteron. Diese beiden weiblichen Hormone sind an der Brustentwicklung maßgebend beteiligt, sie entfalten diese Wirkung indem sie sich an diesen Empfängermolekülen der Brustzellen anlagern und dort das entsprechende Wachstumssignal auslösen. Für Frauen, die unter einer zu kleinen Brust leiden, gibt es verschiedene Möglichkeiten die Brust zu vergrößern.

Hängebrust (Ptosis)

Die Hängebrust ist die Folge einer Bindegewebsschwäche und gleichzeitiger Ausdehnung der Haut, was ein Absinken des Drüsenkörpers zur Folge hat. Die Hautausdehnung kann dabei oberhalb oder unterhalb der Brustwarze auftreten bzw. kombiniert auftreten. Manche Patientinnen leiden mitunter stark, unter dem gestörten ästhetischen Körperbild.

Es existieren viele verschiedene Techniken zur Reduktion und Straffung der Brust. Die jeweils anzuwendende Technik hängt auch von der Größe, Form und Konsistenz der jeweiligen Brust ab. Wenn es die anatomischen Gegebenheiten erlauben, werden narbensparende Techniken eingesetzt. Die kürzesten Narben resultieren bei den so genannten periareolären Straffungen, wo nur eine Narbe am Brustwarzenvorhof sichtbar bleibt. Dieses Verfahren eignet sich allerdings nur zur operativen Korrektur einer kleineren, nicht zu stark hängenden Brust.

Zu den narbensparenden Techniken zählt auch die so genannte vertikale Mammaplastik, die zusätzlich zur Narbe am Warzenvorhof, eine vertikal verlaufende Narbe zur Unterbrustfalte hin aufweist.
Die Eingriffe zur Straffung und/oder Verkleinerung der Brust werden in Vollnarkose durchgeführt. Der Klinikaufenthalt beträgt 1 bis 2 Tage.

Je nach vorliegendem Befund muss die Planung einer Brustkorrektur sehr überlegt sein und erfordert stets eine individuelle Vorgehensweise. In einem Beratungsgespräch sollten zuvor sowohl die genauen Wünsche der Patientin, als auch die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten einer Korrektur ausführlich besprochen werden.

Quellen


Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. Jakob Keilbach

Letzte Bearbeitung: 12.06.2018

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