Impfungen bei Kinderwunsch im Vorfeld der Schwangerschaft

Welche Impfungen sind vor einer Schwangerschaft empfohlen?

Löwenzahnsamen in Nahaufnahme

Frauen, die sich Kinder wünschen, sollten vor einer geplanten Schwangerschaft rechtzeitig fehlende Impfungen nachholen. Impfungen sind die sicherste Vorbeugung vor schweren Infektionskrankheiten.
Impfungen mit Lebendimpfstoffen sollten nicht in der Schwangerschaft stattfinden.

Grundsätzlich muss aber niemals eine Schwangerschaft abgebrochen werden, weil eine versehentliche Lebendimpfung durchgeführt wurde, obwohl bereits eine Schwangerschaft bestand. Weltweit ist niemals von einer Schädigung des Ungeborenen durch solche Impfungen berichtet worden. Dennoch sollte in der bereits im Vorfeld einer Schwangerschaft darauf geachtet werden, bestehende Impflücken aufzudecken und zu schließen.

Besonderer Wert sollte darauf gelegt werden, dass gegen folgende Krankheiten vor Eintritt der Schwangerschaft ein ausreichender Immunschutz besteht (Empfehlungen der Ständigen Impfkommission):

  • Masern

Eine einmalige Impfung für Frauen mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit - vorzugsweise mit einem MMR-Impfstoff (Masern- Mumps- und Röteln-Impfstoff)

  • Röteln

Zweimalige Impfung aller Frauen im gebärfähigen Alter, wobei ausschließlich mit dem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) geimpft werden soll

  • Windpocken (Varizellen)

Zweimalige Impfung bei Frauen, wenn keine zweimalige Windpocken-Impfung dokumentiert ist oder der Windpocken-Antikörpertest negativ ist

  • Keuchhusten (Pertussis)

Einmalige Impfung, wenn in den letzten 10 Jahren keine Keuchhusten-Impfung dokumentiert wurde. Der Impfschutz vor Keuchhusten muss nach einer Grundimmunisierung alle 10 Jahre aufgefrischt werden.

Ein aktueller Impfschutz gegen Keuchhusten ist auch für angehende Väter und Großeltern sowie für alle Kontaktpersonen von Neugeborenen bis 4 Wochen vor der Geburt empfohlen.

  • Hepatitis B

Wegen der hohen Gefährdung durch eine Übertragung der Erkrankung auf Neugeborene sollten alle Schwangeren über einen vollständigen Impfschutz verfügen. Wenn nicht, sollte auch in der Schwangerschaft dagegen geimpft werden.

Fehlende oder unvollständige Impfungen (z.B. Tetanus, Diphtherie, Polio) sind entsprechend den allgemeinen Empfehlungen der STIKO nachzuholen. Auch ein jährlicher Grippe-Impfschutz ist dringend erforderlich, da bei Schwangeren schwerste Grippeverläufe mit Gefährdung der Ungeborenen bekannt sind.

Quellen

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. med. Michael Wojcinski

Letzte Bearbeitung: 23.03.2018

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