Der operative Eingriff

Der operative Eingriff dauert bis zu einer Stunde, die Mutter wird dazu entweder in Vollnarkose (nur bei Zeitnot) gelegt oder es wird eine Regionalanästhesie (Spinal- oder Peridualanästhesie PDA) vorgenommen. Wenn die Frau unter Vollnarkose ist oder durch lokale Betäubung bei vollem Bewusstsein jedoch ohne Schmerzempfindung, wird mit der Operation begonnen. Eventuell ist eine Schamhaarrasur notwendig. Der Schnitt erfolgt horizontal etwas oberhalb des Schambeins. Die Bauchdecke wird Schicht für Schicht eröffnet. Als letztes wird die Uterusmuskulatur aufgeschnitten und das Baby herausgeholt. Das Neugeborene wird in die Hand einer Hebamme gegeben. Je nach Klinik wird Ihnen das Kind, wenn keine Besonderheiten vorliegen, unmittelbar während der Operation übergeben, so dass sich das Kind sofort an die Mutter gewöhnen kann. Sollte das Kind jedoch Unterstützung benötigen, so wird es zunächst den Kinderärzten vorgestellt. Der Operateur wird nun die einzelnen Schichten wieder vernähen, was einige Zeit in Anspruch nimmt.

Verbreitet ist auch der so genannte Kaiserschnitt nach „Misgav-Ladach", einer sanfteren Methode, die nach einem israelischen Krankenhaus benannt wurde. Hierbei wird die Bauchdecke nicht komplett aufgeschnitten sondern teilweise stumpf eröffnet (gedehnt). Es werden dann nur solche Gewebeschichten vernäht, für die das unbedingt erforderlich ist. Diese Methode weist weniger Wundschmerzen und Komplikationen auf und führt dazu, dass die Patientinnen wieder schneller mobil sind. Die Methode kann ggf. auch bei weiteren Geburten per Kaiserschnitt durchgeführt werden. Manchmal zeigen sich durch die Voroperation jedoch Verwachsungen, die sich nicht stumpf dehnen lassen, sondern mit dem Skalpell oder der Schere eröffnet werden müssen.

Nach dem Kaiserschnitt

Nach einem Kaiserschnitt wird die Mutter zunächst noch etwa 2 Stunden im Kreißsaal überwacht. Der frischgebackene Vater ist in dieser Zeit besonders gefragt. Er kann das Baby auf seine Brust legen, wenn die Mutter dazu noch nicht in der Lage ist und sich um das kleine Wesen kümmern, ihm das Gefühl geben, dass jemand für es da ist.

Ist die Frau bereits wach, sollte sie diese Zeit ebenfalls für eine erste Kontaktaufnahme mit dem Neugeborenen nutzen. Wenn die Mutter stillen möchte, kann sie das Kind anlegen. Auch wenn das Baby später nicht gestillt werden soll, ist es übrigens sehr empfehlenswert, ihm diese erste „Vormilch" zu geben. Sie enthält viele kostbare Stoffe, Antikörper für seine Abwehr und ist die beste Nahrung, die es im Moment verdauen kann. Der richtige Milcheinschuss in die Brust findet erst etwa am dritten Tag nach der Geburt statt.

Nach der Zeit im Kreißsaal wird die Mutter in die Wochenbettstation gebracht. Die Zeit, die eine Frau benötigt, um wieder auf die Beine zu kommen ist unterschiedlich. Meist wird sich die Patientin nach ungefähr einer Woche (3 bis 7 Tage) so fit fühlen, dass sie das Krankenhaus verlassen kann. Es ist sinnvoll, dass sich in der ersten Zeit noch eine weitere Person bereithält, um der frisch gebackenen Mutter zur Seite zu stehen.

Die Gebärmutter bildet sich nach einem Kaiserschnitt etwas langsamer zurück als nach einer natürlichen Geburt. Der Wochenfluss ist etwas geringer, dauert dafür aber ein wenig länger. Mit der Rückbildungsgymnastik sollte nicht vor Ablauf von 4 bis 6 Wochen begonnen werden.

Quellen

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. med. André Farrokh

Letzte Bearbeitung: 27.09.2018

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