Kalk in der Brust
Bei manchen Frauen finden sich bei einer Mammografie Kalkablagerungen auf den Röntgenbildern (Mammogramme). Meist können diese Mikroverkalkungen (Mikrokalzifikationen) nur mit der digitalen Vergrößerung bei sorgfältiger Betrachtung der Aufnahmen durch einen erfahrenen Radiologen erkannt und beurteilt werden.
Diese Kalkablagerungen an sich sind nichts Böses, sie können aber auf verschiedene gutartige Erkrankungen der Brust und auch auf ein Oberflächenkarzinom in den Milchgängen (duktales Carzinoma in situ - DCIS) oder Brustkrebs hinweisen. Relativ harmlose Verkalkungen sind z. B. in kleineren Arterien und kleineren Zysten bei zystischer Mastopathie zu finden oder in Fibroadenomen und Adenomen. Es empfiehlt sich manchmal, bei einer zweiten Mammografie, Vergrößerungsaufnahmen vom betroffenen Bereich anzufertigen.
Bei einer unverdächtigen Diagnose sollten die Mikroverkalkungen sicherheitshalber mit regelmäßigen, etwa jährlichen Mammografien kontrolliert werden.
Sind die Verkalkungen auf Grund ihrer Form und Anordnung im Gewebe jedoch verdächtig, d. h. es könnte ein duktales Carzinoma in situ oder eine Krebserkrankung dahinter verbergen, folgen zur Klärung weitere diagnostische Untersuchungen. Hierzu muss das Gewebe mit Kalkeinlagerungen entfernt und die Zellen unter dem Mikroskop betrachtet werden. Es gibt mehrere Methoden zur Gewebeentnahme (stereotaktische Biopsieverfahren), um verdächtige Bereiche operativ zu entfernen.
Wenn sich der Verdacht auf eine Krebserkrankung bestätigt, muss der gesamte Bereich in einer Operation entfernt werden.
Quellen
- Frank H. Netter. Gynäkologie, Thieme (2006)
- Kaufmann, Costa, Scharl. Die Gynäkologie, Springer, 2. Auflage
- Kirschbaum, Münstedt. Checkliste, Gynäkologie und Geburtshilfe, Thieme