Endometriose: Diagnostik
Besteht ein Verdacht auf Endometriose, erfolgt zunächst eine eingehende Befragung (Anamnese). Danach schließen sich eine gynäkologische Untersuchung mit dem Spekulum und eine Tastuntersuchung an.
Abtasten und Ultraschall
Bei kleinen Endometrioseherden erbringt die Tastuntersuchung meist noch keine Hinweise. Im Anschluss wird dann eine transvaginale Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Diese Untersuchung kann eine Endometriose auch nicht endgültig bestätigen. Sie hilft jedoch dabei, zystische und andere Veränderungen zu entdecken, die ähnliche Beschwerden hervorrufen können, und deren Größe und Lage genau zu bestimmen.
Bauchspiegelung und Gewebeproben
Eine exakte Unterscheidung zwischen Zysten und Endometrioseherden ist im Ultraschall allerdings nicht möglich [2]. Bei einem Verdacht wird eine Bauchspiegelung notwendig. Dabei wird in Vollnarkose über einen sehr feinen, kleinen Schnitt am Bauchnabel ein Endoskop eingeführt. Das medizinische Gerät ermöglicht dem Untersuchenden in den Bauchraum zu sehen. Verdächtige Wucherungen lassen sich während der Bauchspiegelung über ein bis zwei kleinere Einschnitte im rechten und linken Unterbauch mit kleinen Instrumenten sofort entfernen und anschließend untersuchen. Erst die mikroskopische Untersuchung der Gewebeprobe kann die Diagnose „Endometriose“ bestätigen.
Klinische Klassifizierung der Endometriose
Je nach betroffenen Organen lassen sich folgende Endometriose-Typen unterscheiden:
- peritoneale Endometriose – oberflächlich bis tief im Bauchfell
- ovarielle Endometriose – oberflächlich bis tief im Eierstock, ggf. mit Adhäsionen (zarte bis dichte Verklebungen)
- tubale Endometriose – oberflächlich oder im Eileiter, ggf. mit Adhäsionen (zarte bis dichte Verklebungen)
- tief infiltrierende Endometriose – dies sind Endometrioseherde, die mindestens 0,5 cm in andere Gewebe hineingewuchert sind, z. B. Douglas-Raum, Vagina, Darm, Narbe und andere Bereiche.
- Adenomyosis uteri bzw. Endometriosis interna – wuchernde Gebärmutterschleimhaut-Zellen in der Muskelwand der Gebärmutter)
Bei der Beurteilung der Endometriose werden zudem die Ausdehnung der Endometrioseherde und etwaige Verklebungen aufgenommen.
Quellen
[1] Langfassung der Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Endometriose“, AWMF-Registernummer 015/405, Stand: 01.09.2020