Kardiotokografie (CTG)

Ärztin untersucht eine junge Frau mit Ultraschall

Neben der Ultraschalluntersuchung zählt die von Konrad Hammacher entwickelte Kardiotokografie (auch Cardiotokografie, CTG) heute zum Standard bei der Überwachung einer Schwangerschaft bei zahlreichen Indikationen. Sie wird bei regelrechtem Schwangerschaftsverlauf insbesondere in den letzten Schwangerschaftswochen und unter der Geburt eingesetzt. Mittels CTG wird der Herzschlag des ungeborenen Kindes untersucht.

Bei der Kardiotokografie handelt es sich um eine biophysikalische nicht invasive Untersuchungsmethode zur Überwachung des Befindens des ungeborenen Kindes. Dabei erfolgt eine kontinuierliche Messung des zeitlichen Abstandes zwischen zweier Herzschlägen des Fötus, die auf die jeweilige aktuelle Herzfrequenz hochgerechnet und in einer Graphik ausgegeben wird. Die Analyse der CTG-Kurven setzt einen umfassenden Überblick zur individuellen geburtshilflichen Situation und viel Erfahrung in der Interpretation voraus. In der Regel werden die kindlichen Herztöne über die Bauchdecke der Mutter mit Hilfe von Doppler-Ultraschallköpfen abgeleitet. Unter der Geburt kann auch ein CTG direkt, z.B. von der Kopfhaut des Kindes abgeleitet werden. Parallel mit der Herzfrequenz des ungeborenen Kindes wird in vielen Fällen die Wehentätigkeit (Tokometrie) aufgezeichnet.

Die parallele Aufzeichnung der Wehentätigkeit erlaubt Rückschlüsse auf Veränderungen der kindlichen Herzfrequenz im Bezug zu den Wehen, um beispielsweise eine Gefährdung des Babys unter der Geburt zu erkennen. Bei der Beurteilung müssen unter anderem das Schwangerschaftsalter sowie eine mögliche Medikamenteneinnahme der Mutter berücksichtigt werden.

Mit dem CTG sind vorgeburtlich verschieden Test-Szenarien möglich, die in Addition mit anderen Verfahren (z.B. der Dopplersonographie, der Fruchtwassermenge, etc.) Aufschluss über das Befinden des Kindes im Mutterleib geben sollen. Darüber hinaus kommen im Hintergrund in modernen Geburtskliniken oft elektronische Überwachungs-, Dokumentations- und Analyseapplikationen zum Einsatz. 

Wiederholte Aufzeichnungen erleichtern es, Auffälligkeiten zu beurteilen und ermöglichen Rückschlüsse auf das Befinden des Kindes im Mutterleib.

Quellen

  • Weyerstahl, Thomas et al.: 2013 Duale Reihe: Gynäkologie und Geburtshilfe, E Schwangerschaft und Geburtshilfe: 3 Untersuchungen in der Schwangerschaft (Thieme)


Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. Harald Abele

Letzte Bearbeitung: 17.04.2018

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In Zusammenarbeit mit:

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