Vulvakrebs: Ursachen / Krebsvorstufen
Die genauen Zusammenhänge, die zur Entstehung eines Vulvakarzinoms führen, sind nicht vollständig geklärt. Wie bei anderen Krebserkrankungen scheint es jedoch sicher, dass das Zusammenspiel mehrerer Faktoren dazu führt, dass Zellen bösartig entarten und sich unkontrolliert vermehren. Zu diesen Faktoren zählen z. B. sogenannte Karzinogene sowie einige Krankheitserreger (u.a. krebsauslösende humane Papillomviren (HPV) oder Herpes-Viren). Aber auch eine genetische Veranlagung oder Rauchen kann die Bildung von Krebs fördern.
Krebsvorstufen - vulväre intraepitheliale Neoplasien (VIN)
Einem Vulvakarzinom gehen nicht selten Krebsvorstufen voraus, die als vulväre intraepitheliale Neoplasien (VIN) bezeichnet werden. Hierbei handelt es sich um eine atypische Vermehrung von Epithelzellen im Plattenepithel der Vulva. Die hochgradigen VIN gelten als Präkanzerosen, also Vorstufen einer Krebserkrankung, und werden in drei Stadien unterteilt:
VIN I: Leichte Veränderungen, die auf das untere Drittel des Vulvaepithels beschränkt sind. Gilt nicht als Präkanzerose.
VIN II: Mittelgradige Veränderungen, die in den unteren zwei Dritteln des Vulvaepithels nachweisbar sind.
VIN III: Schwere Veränderungen, bei denen das gesamte Epithel der Vulva betroffen ist. Dieses Stadium entspricht einem Carcinoma in situ.
Quellen
- Deutsche Krebsgesellschaft (2016). Gynäkologische Tumore, 1. Auflage. Elsevier, Urban und Fischer Verlag
- S2k Leitlinie: Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Vulvakarzinoms und seiner Vorstufen, AWMF online (Stand: 01.10.2018, gültig bis 30.09.2023)
- Wallwiener, Grischke, Brucker, Taran, Bastert (2017). Gynäkologische Onkologie, 8. Auflage. Schattauer Verlag
- Kaufmann, Costa, Scharl (2013). Die Gynäkologie, 3. Auflage. Springer Verlag
- Janni, de Gregorio, Schwentner, Kürzl (2016). Erkrankungen der Vulva, 1. Auflage. de Gruyter Verlag