Vulvakrebs: Symptome & Krankheitsbild

Im Frühstadium zeichnet sich das Krankheitsbild eines Vulvakarzinoms besonders durch uncharakteristische Anzeichen aus, weshalb viele Frauen zunächst nichts Schlimmes vermuten.

Frühstadium

Das häufigste und meist auch einzige Symptom ist ein starker Juckreiz des äußeren Genitalbereichs. Daneben können sich kleine, rötliche, leicht erhabene Flecken oder weiße, verhärtete Verdickungen bilden (Leukoplakien), die man mit Narben oder Warzen verwechseln kann. Außerdem können kleine Erosionen entstehen. Dies sind nässende, nicht blutende Substanzverluste der äußersten Hautschicht, dem so genannten Epithel.

Auch Schmerzen oder Blutungen gehören zu den Symptomen eines Vulvakarzinoms. Sie können entweder spontan oder z. B. nach der Miktion oder dem Geschlechtsverkehr auftreten.

Fortgeschrittenes Stadium

Im weiteren Verlauf bildet sich ein sichtbarer Tumor, der zunächst langsam, später schneller, kontinuierlich wächst und unter Umständen auch blutet. Es kann unangenehm riechender Ausfluss (Fluor) auftreten, der durch absterbende Zellen des Tumors und damit einhergehende Infektionen mit Bakterien entsteht. Die Schmerzen können zunehmen.

Wenn der Primärtumor, also die erste Geschwulst, an der Innenseite einer Schamlippe sitzt, können sich so genannte Abklatschmetastasen bilden. Dabei entsteht durch den direkten Kontakt eine Tochtergeschwulst (Metastase) an der gegenüberliegenden Organwand, in diesem Fall an der Innenseite der gegenüberliegenden Schamlippe. 

Das Vulvakarzinom kann sich auf benachbarte Organe wie Harnblasenausgang, Scheide, Damm oder Darmausgang  ausbreiten. Dies wirkt sich auf die Blasen- bzw. Darmfunktion aus; das Lassen von Urin oder Kot kann Schwierigkeiten, Blutungen oder Schmerzen bereiten.

Besonders gefährlich ist ein Befall der Lymphknoten. Da das Lymphsystem den gesamten Körper durchzieht, können sich die Krebszellen auf diesem Weg fast ungehindert ausbreiten und so zur Bildung von Metastasen auch an entfernten Körperregionen führen. Wenn die Lymphknoten der Leistengegend (inguinale Lymphknoten) befallen sind, können sie vergrößert und tastbar und/oder schmerzhaft sein. Auch ein Lymphstau in den Beinen oder Thrombosen können Zeichen eines Leistenlymphknotenbefalles sein.

Quellen

Autor/Autoren: Hampl / äin-red

Fachliche Unterstützung: Prof. Dr. Monika Hampl

Letzte Bearbeitung: 11.07.2018

Herausgeber:

Logo: Berufsverband der Frauenärzte e.V.

In Zusammenarbeit mit:

Logo: Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.

 

 

Datenschutz Gütesiegel

Weitere Gesundheitsthemen

Anästhesiologie www.anaesthesisten-im-netz.de

Allgemeine & Innere Medizin www.internisten-im-netz.de

HNO-Heilkunde www.hno-aerzte-im-netz.de

Kindergesundheit www.kinderaerzte-im-netz.de

Kinderrehabilitation www.kinder-und-jugendreha-im-netz.de

Lungenheilkunde www.lungenaerzte-im-netz.de

Neurologie & Psychiatrie www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org

Onkologische Rehabilitation www.reha-hilft-krebspatienten.de