Vulvakrebs: Nachsorge & Prognose
Nach der Behandlung des Vulvakrebses folgt die regelmäßige klinisch orientierte Nachsorge. Sie hat folgende Aufgaben:
- Begleit- und Folgeerscheinungen bzw. -erkrankungen festzustellen und zu therapieren
- Rehabilitative Maßnahmen wie Anschlussheilbehandlungen oder Kuren einzuleiten
- Die Patientin bei allen körperlichen, seelischen und auch sozialen Problemen zu unterstützen, Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität zu ergreifen
- Rezidive (Rückfälle) rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln
Für alle Krebserkrankungen ist es wichtig, die Termine für Nachuntersuchungen im zeitlich festgelegten Rahmen wahrzunehmen. Die Nachsorgeuntersuchungen werden entweder durch das behandelnde Krebszentrum/Krankenhaus oder den behandelnden Gynäkologen/Gynäkoonkologen durchgeführt.
Um den Behandlungserfolg zu überprüfen und einen Rückfall möglichst früh zu erkennen, müssen sich Patientinnen regelmäßig ihrem Arzt zu Kontrolluntersuchungen vorstellen. In den ersten drei Jahren nach einer Therapie finden diese Untersuchungen alle drei Monate statt. Im vierten und fünften Jahr erfolgen halbjährliche, ab dem sechsten Jahr nur noch jährliche Kontrollen.
Die Nachsorge beim Vulvakarzinom umfasst eine klinische Untersuchung der Vulvaregion und Scheide und eine Untersuchung der Leistenregion (Palpation, ggf. Ultraschall). Nur bei Verdacht oder entsprechenden Beschwerden werden bildgebende Verfahren (CT, MRT) eingesetzt. Eine spezifische Blutuntersuchung bzw. Tumormarker gibt es beim Vulvakarzinom nicht.
Prognose
Die Prognose bei einem Vulvakarzinom hängt von mehreren Faktoren ab. Auch für diese Krebsart gilt: Je früher Vulvakrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Eine Komplettheilung ist bei frühen Tumoren und nichtbefallenen Lymphknoten in über 90% der Fälle möglich.
Außerdem wird die Prognose durch die Größe und Eindringtiefe des Tumors, seine Ausbreitung sowie das Ausmaß des Lymphknotenbefalls bestimmt. Auch die Art des Vulvakrebses (verhornt oder unverhornt, lichen-induziert oder HPV-assoziiert) hat einen Einfluss auf die Prognose.
Quellen
- Deutsche Krebsgesellschaft (2016). Gynäkologische Tumore, 1. Auflage. Elsevier, Urban und Fischer Verlag
- S2k Leitlinie: Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Vulvakarzinoms und seiner Vorstufen, AWMF online (Stand: 01.10.2018, gültig bis 30.09.2023)
- Wallwiener, Grischke, Brucker, Taran, Bastert (2017). Gynäkologische Onkologie, 8. Auflage. Schattauer Verlag
- Kaufmann, Costa, Scharl (2013). Die Gynäkologie, 3. Auflage. Springer Verlag
- Janni, de Gregorio, Schwentner, Kürzl (2016). Erkrankungen der Vulva, 1. Auflage. de Gruyter Verlag