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Was sind Sexualstörungen bei Frauen?

Sexualität ist für das körperliche und seelische Wohlbefinden jedes Menschen von großer Bedeutung. Viele Paare sehen sich allerdings einem zunehmenden Leistungsdruck hinsichtlich ihres sexuellen "Funktionierens" ausgesetzt. Zum Teil sind es die Medien, die einen Mythos immer währender Leidenschaft und das Bild eines idealen Sexualpartners vermitteln. So offen und häufig dort über sexuelle Themen gesprochen wird, so sprach- und hilflos gehen viele Paare mit ihren eigenen Problemen im Schlafzimmer um. Versagensängste, gegenseitige Schuldzuweisungen oder der Rückzug des Partners können einen Kreislauf in Gang setzen, der zur Entwicklung einer Sexualstörung führt.

Ab wann eine Sexualstörung vorliegt, lässt sich nicht ohne weiteres sagen. Die Bandbreite der „normalen" Sexualität ist groß - der Übergang zu einer sexuellen Störung fließend. Viele Faktoren beeinflussen das sexuelle Empfinden. Vor allem bei Frauen können Anspannung, Stress, Müdigkeit, Angst, Unsicherheit, körperliche Erkrankungen oder Probleme in der Partnerschaft dazu führen, dass sie die Lust am Sex verlieren.

Sexualstörungen der Frau wenig erforscht

Im Gegensatz zu Sexualstörungen bei Männern sind sexuelle Störungen bei Frauen bislang noch wenig ins Interesse von Forschung und Öffentlichkeit gerückt. Dabei scheinen Frauen insgesamt sogar noch häufiger an sexuellen Problemen zu leiden als Männer. Befragungen belegen, dass sexuelle Probleme zumindest vorübergehend bei etwa 43% der Frauen auftreten, wobei es sich nicht automatisch um behandlungsbedürftige Funktionsstörungen handelt. Für den Arzt sind vor allem der individuelle Leidensdruck und der Grad zwischenmenschlicher Schwierigkeiten entscheidende Kriterien für die Diagnose.

Die häufigsten Sexualstörungen sind ein mangelndes Interesse an Sex, Orgasmusschwierigkeiten und unangenehme Empfindungen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Fast jede dritte Frau berichtet, dass sie zumindest für eine gewisse Zeit kein Verlangen nach sexueller Aktivität hat. Bei ca. 11% der Frauen treten Störungen der sexuellen Erregung auf. Etwa jede 4. Frau hat Orgasmushemmungen, 5% geben an, noch nie einen Orgasmus erlebt zu haben. Um die 10% der Frauen empfinden Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs und ein noch größerer Anteil gibt an, den Sex als unangenehm zu empfinden.

Sexuelle Störungen stellen häufig eine große Belastung für die partnerschaftliche Beziehung dar. Bei einigen Frauen führen negative Erfahrungen erst zur Entwicklung eines größeren Problems, und der Rückzug vor dem Partner setzt einen Teufelskreislauf in Gang. Ist der individuelle Leidensdruck sehr groß, kann dies zu erheblichen Selbstzweifeln bis hin zur Entwicklung einer Depression führen. Häufig nehmen Frauen erst dann professionelle Hilfe in Anspruch, wenn eine Partnerschaft zu zerbrechen droht. Viele wissen nicht, an wen sie sich mit ihren Problemen wenden können oder schweigen aus Angst oder Scham. Der Frauenarzt oder die Frauenärztin sollte bei ernstzunehmenden sexuellen Problemen immer die erste Anlaufstelle sein.

Autor/Autoren: äin-red

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