Ringelröteln in der Schwangerschaft: Krankheitsbild
Ringelröteln bei der Schwangeren
Ringelröteln verlaufen bei Schwangeren nicht schwerer als bei Nichtschwangeren. Acht bis 10 Tage nach Infektion können Allgemeinsymptome (z. B. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen) auftreten. Der Hautausschlag beginnt häufig im Gesicht (Rötung der Wangen) und breitet sich dann girlandenförmig auf Armen und Beine aus. Vor allem bei Erwachsenen (insbesondere bei Frauen) werden auch Gelenkbeschwerden beobachtet. Eine Infektion mit dem Parvovirus B19 muss kein sichtbares Krankheitsbild verursachen: In 30 bis 50 % der Fälle treten keine Symptome auf.
Parvovirus B19 - Infektion des Feten
In der Mehrzahl der Fälle haben Ringelröteln in der Schwangerschaft keine negativen Folgen für das ungeborene Kind. Bei Ringelröteln im 1. Schwangerschaftsdrittel ist das Risiko für Fehlgeburten erhöht, bei Infektionen im 2. Schwangerschaftsdrittel kann nach Übertragung auf das ungeborene Kind eine schwerwiegende kindliche Blutarmut (Anämie) und in der Folge auch ein sogenannter Hydrops fetalis (Wasseransammlung in Haut, Gewebe) auftreten. Bei besonders schwerem Verlauf kann es zu einem intrauterinen Fruchttod kommen.
Quelle
- AWMF-Leitlinie. Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen. AWMF-Registriernummer 093/001. www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/093-001.html, abgerufen am 11.11.2024
- Beck R, Exler S, Enders M. Parvovirus B19-Infektion und Schwangerschaft. Epid Bull 2024; (24):3–7
- Enders M, Kagan KO. Infektionen in der Schwangerschaft und bei Geburt. In: Kaisenberg Cv, Klaritsch P, Hösli-Krais I, Hrsg. Die Geburtshilfe. 6.Auflage, Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, 2024; 399–446
- Modrow S: Parvoviren. In: Medizinische Virologie; Grundlagen, Diagnostik, Prävention und Therapie viraler Erkrankungen. Herausgeber Doerr HW, Gerlich WH. Thieme Verlag Stuttgart, New York 2010; 611-620