Mastitis – Entzündungen der Brustdrüse

Bei einer Entzündung der Brustdrüse, auch Mastitis genannt, ist die Brust meist rot und geschwollen. Die Brustwarze kann eitriges Sekret absondern; außerdem können sich Abszesse bilden. Um eine bösartige Krebserkrankung (Mammakarzinom) auszuschließen, erfolgt in der Regel eine Mammografie (Röntgenuntersuchung).

Die Entzündung kann verschiedene Ursachen haben, wobei häufig eine Infektion mit Krankheitserregern vorliegt, die meist über den Eingang der Brustwarze über die Milchgänge erfolgt:

Mastitis puerperalis

Neugeborenes liegt auf der Mutter
Die Anzeichen für eine Mastitis puerperalis, die meist in der ersten und zweiten Woche nach der Geburt auftritt, sind Fieber, Schmerzen in der Brust und Rötung der Brust.

Die Mastitis puerperalis ist eine Entzündung der Brust, die im Wochenbett meist als Folge des Stillens bei 1 bis 9% der Mütter auftritt. Es handelt sich hierbei um eine bakterielle Infektion mit Staphylokokken (Staphylococcus aureus zu 90%) oder Streptokokken, die über die Brustwarze zunächst in die Milchgänge und schließlich in die Milchdrüsen gelangen können. Der Hauptübertragungsweg dieser Bakterien ist vom Nasen-Rachenraum der Mutter über den des Kindes bis schließlich auf die mütterliche Brustwarze.

Die Anzeichen für eine Mastitis puerperalis, die meist in der ersten und zweiten Woche nach der Geburt auftritt, sind Fieber, Schmerzen in der Brust und Rötung der Brust. Die Behandlung sollte möglichst schnell begonnen werden und erfolgt abhängig vom Stadium der Entzündung. Zu einem frühen Zeitpunkt wird die Milchproduktion der Brust mit Medikamenten etwas gedrosselt; die Mutter sollte dabei weiterstillen, damit die Brust gut entleert wird. Anschließend kann eine Behandlung mit Antibiotika erfolgen.

Zur Vorbeugung einer Brustentzündung empfiehlt sich eine gute Stilltechnik.
Die richtige Stilltechnik beinhaltet,

  • dass die Brustwarzen und deren Umgebung vor jedem Anlegen mit Wasser gründliche gereinigt werden,
  • dass es Mutter und Kind während des Stillend bequem haben,
  • dass der Säugling den ganzen Warzenhof mit dem Mund erfasst und kräftig saugt, wobei auf freie Nasenatmung des Kindes zu achten ist,
  • dass das Kind während der ersten 3 Wochenbetttage nicht länger als 5 Minuten an jeder Brust saugt (später können die Anlegezeiten auf 10 bis 15 Minuten verlängert werden) und
  • dass das Kind während des Stillend nicht mit der Brustwarze im Mund einschläft, da sonst kleine Verletzungen der Haut entstehen können, welche eine Infektion mit Krankheitserregern begünstigen.

Um kleinste Risse in der Haut, so genannte Schrunden, zu vermeiden, sollte die Mutter die Brustwarzen in der Zeit des Wochenbetts an der Luft trocknen lassen.

Nonpuerperale Mastiden

Bei der Mastitis nonpuerperalis handelt es sich um eine lokale Entzündung des Brustgewebes außerhalb der Stillzeit. Sie kann - wie die Mastitis puerperalis - als Folge einer Infektion mit Bakterien (Staphylokokken oder Streptokokken), welche in die Kanäle der Brustdrüse eingedrungen sind, auftreten. Häufig finden diese Eiterbakterien einen Nährboden im Sekret, das von den Drüsenläppchen abgegeben wurde und sich in den Milchkanälen angesammelt hat. Auch diese bakterielle Infektion wird mit Antibiotika behandelt. In seltenen Fällen kann die Mastitis nonpuerperalis in ein chronisches Stadium übergehen.

Die Symptome ähneln denen einer Brustkrebserkrankung (entzündlicher Brustkrebs), da auch Entzündungen einen Tumor verursachen können. Das Vorliegen eines bösartigen Tumors muss auf jeden Fall ausgeschlossen werden. Eine sichere Diagnose kann oft nur durch Entnahme (Biopsie) und Untersuchung einer Gewebeprobe erfolgen, sie gibt dem Arzt auch Auskunft darüber, ob die Brustentzündung möglicherweise das Symptom einer anderen, vorliegenden Grunderkrankung ist. Die Mastitis nonpuerperalis kann als Begleiterkrankung einer anderen, meist chronischen körperlichen Erkrankung auftreten, wie z. B. bei Tuberkulose, Syphilis (Lues), Sarkoidose, Pilzinfektionen, Aktinomykose oder in Folge eines Befalls mit Parasiten. Die Therapie erfolgt dann je nach der vorliegenden Grunderkrankung.

Quellen


Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. Jakob Keilbach

Letzte Bearbeitung: 12.06.2018

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