Humane Papillomviren: Diagnostik

HPV
Humanes Papillomvirus infiziert Körperzelle

Eine Infektion mit Humanen Papillomviren lässt sich heute relativ einfach nachweisen. Test sind in der Lage, Erbmaterial von Humanen Papillomviren aufzuspüren. Bei jüngeren Frauen kommen häufig HPV-Infektionen vor, die nach kurzer Zeit vom Immunsystem wieder beseitigt werden. Hier würde ein positives Testergebnis nur Beunruhigung stiften und ggf. zu unnötigen weiteren Untersuchungen Anlass geben. Deshalb sollte ein sog. HPV-Test nur dann gemacht werden, wenn ein Zellabstrich ein auffälliges Ergebnis zeigte oder auch als Suchtest, wenn eine Frau älter als 30 Jahre ist.

Für den HPV-Test benötigt man Zellmaterial welches entweder über einen Schleimhautabstrich oder aus einer kleinen Gewebeprobe aus dem möglicherweise infizierten Bereich entnommen wird. Im Labor können die HPV-Typen bestimmt werden.

Der HPV-Test liefert aber nur eine Momentaufnahme. Da HPV-Infektionen von selbst ausheilen können sagt ein negatives Testergebnis nichts darüber aus, ob nicht schon früher einmal eine Infektion stattgefunden hatte.

Liegt ein positives Testergebnis vor, ist das noch kein Grund zur Beunruhigung, da sich 70% der Frauen irgendwann mit HPV anstecken und nur vergleichsweise wenige von ihnen Krebs entwickeln. Doch ist das Ergebnis positiv, sollte besonderer Wert daraufgelegt werden, regelmäßig Kontrolluntersuchungen durchführen zu lassen, damit Zellveränderungen frühzeitig erkannt werden können.

Zellveränderungen, Krebsvorstufen oder Krebszellen lassen sich nicht über den HPV-Test diagnostizieren - er ermittelt nur die Infektion als möglichen Auslöser. Zellveränderungen, Krebsvorstufen oder Krebszellen lassen sich im Rahmen der gynäkologischen Krebsfrüherkennungsuntersuchung bzw. der Krebsvorsorgezytologie („Pap-Test“ ugs. Krebsvorsorge-Abstrich) ermitteln.

Bei auffälligen Befunden und Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs wird eine Überweisung in eine Dysplasiesprechstunde empfohlen.

Feigwarzen

Sind die Warzen an der Vulva noch sehr klein und nicht deutlich erkennbar, kann der Frauenarzt den Genitalbereich mit verdünnter Essigsäure betupfen. Daraufhin bekommen die Warzen eine weißliche Farbe und sind gut vom gesunden Gewebe, insbesondere bei der Kolposkopie zu unterscheiden. Befinden sich die Kondylome in der Scheide oder am Gebärmutterhals kann eine Spekulumuntersuchung dem Arzt die Hinweise geben. Dort wird das Gewebe ebenso mit Essigsäure betupft, sodass die Warzen sichtbar werden. Können bei dieser Untersuchung Kondylome entdeckt werden, empfiehlt es sich, auch den Partner zu untersuchen. Es ist wahrscheinlich, dass auch er mit HPV infiziert ist und möglicherweise auch Feigwarzen hat oder aber entwickeln wird. 


Quellen


Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. Michael Wojcinski

Letzte Bearbeitung: 03.05.2018

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