Gebärmutterkörperkrebs / Endometriumkarzinom
Gebärmutterkörperkrebs - auch Korpuskarzinom oder Endometriumkarzinom genannt - entwickelt sich in der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium). Eine Krebserkrankung des Gebärmutterkörpers darf dabei nicht mit Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses (Zervixkarzinomen) und auch nicht mit Gebärmuttersarkomen, die in seltenen Fällen aus Myomen hervorgehen können, verwechselt werden. In Deutschland gibt es ungefähr 10.600 Neuerkrankungen pro Jahr. Weiterführende Angaben zu Erkrankungszahlen etc. veröffentlicht die Gesellschaft der Epidemiologischen Krebsregister (www.gekid.de).
Neuerkrankungen treten überwiegend nach den Wechseljahren, meist in einem Alter zwischen 60 bis 80 Jahren auf. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Gebärmutterkörperkrebs zu erkranken. Auch die Gesamtzeit der Östrogeneinwirkung auf das Gewebe der Gebärmutterschleimhaut spielt beim Erkrankungsrisiko eine Rolle.
Symptome
Erste Krankheitszeichen sind in vielen Fällen Blutungsstörungen und/oder Blutungen aus der Gebärmutter bzw. Vagina. Entsprechend ist jede Blutung nach den Wechseljahren verdächtig und muss baldmöglichst abgeklärt werden.
Ursachen & Risikofaktoren
Als Risikofaktoren die an der Entstehung von Gebärmutterkörperkrebs beteiligt sind, müssen neben dem höheren Lebensalter insbesondere Übergewicht und eine diabetische Erkrankung angesehen werden. Als weiterer Risikofaktor gilt die Östrogeneinnahme ohne ein zusätzliches Gelbkörperhormon, ein Gestagen. Solch eine alleinige Östrogengabe beispielsweise im Rahmen der Behandlung von Wechseljahresbeschwerden ist in Deutschland wegen des inzwischen bekannten Risikos nicht mehr üblich, wenn Patientinnen noch eine Gebärmutter haben.
Weitere Risikofaktoren sind die Einnahme des Antiöstrogens Tamoxifen bei Frauen, die im Rahmen einer Brustkrebsbehandlung das Medikament einnehmen, sowie eine Bestrahlungstherapie im Beckenbereich. Es gibt auch erbliche (genetische) Veränderungen, die das Risiko für Endometriumkarzinome erhöhen, z. B. HNPCC- oder Lynch-Syndrom. Diese sind aber selten.
Es gibt verschiedene Typen von Gebärmutterkörperkrebs, aber im Wesentlichen werden zwei Gruppen von Karzinomen unterschieden:
Östrogenabhängige, sogenannte Typ I Karzinome: Hier wachsen die Tumorzellen unter dem Einfluss des Hormons Östrogen. Diese Form kommt am häufigsten vor und es wird angenommen, dass ein langjähriger Östrogen-Einfluss bei der Krebsentwicklung eine zentrale Rolle bzw. einen Risikofaktor darstellt.
Östrogenunabhängige, sogenannte Typ II Karzinome: Bei diesen östrogenunabhängigen Tumoren hat das weibliche Hormon keinen Einfluss. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit für diese Tumorform steigt insbesondere mit dem Alter.
Diagnostik & Therapie
Blutungen aus der Scheide müssen durch Gebärmutterspiegelung und Ausschabung abgeklärt werden. Wenn sich dann die Diagnose bestätigt, ist in vielen Fällen eine einfache Entfernung der Gebärmutter sowie der Eierstöcke ausreichend.
Bei Sonderformen des Gebärmutterkörperkrebses oder in fortgeschritteneren Stadien kann aber zusätzlich die Entfernung der Lymphknoten im Bauchraum, die Entfernung des großen Netzes und später im Rahmen einer Nachbehandlung die Strahlentherapie als auch eine Chemotherapie notwendig sein.
Heilungschancen und Nachsorge
Da Gebärmutterkörperkrebs meist in einem frühen Erkrankungsstadium diagnostiziert wird, hat er eine relativ gute Prognose.
Nach einer behandelten Gebärmutterkörperkrebs-Erkrankung erfolgt eine Nachsorge. Deren Ziel ist es, Probleme durch die Behandlung zu erfassen und zu behandeln und ein mögliches Wiederauftreten des Krebses zu erkennen.
In den ersten 2 Jahren sind vierteljährliche Kontrollen, später halbjährliche Kontrollen vorgesehen. Später kann die Häufigkeit der Kontrollen reduziert werden auf eine jährliche Untersuchung. Zusätzlich empfiehlt sich eine regelmäßige Mammografie-Untersuchung (Röntgenuntersuchung der Brust), da sich das Endometriumkarzinom mit Brustkrebs einige Risikofaktoren teilt.
Mehr Informationen zu Gebärmutterkörperkrebs bzw. Endometriumkarzinom finden sie in den "Patientenleitlinien Endometriumkarzinom" des Leitlinienprogramms Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) , der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) und der Deutschen Krebshilfe.
Quellen