Text wird derzeit aktualisiert!
Gebärmutterentzündung: Ursachen
- Aufsteigende Infektionen
- Absteigende Infektionen
- Erreger
Aufsteigende Infektion
Eine Gebärmutterentzündung entsteht am häufigsten durch das Aufsteigen von Erregern aus der Scheide, z. B. ausgehend von einer Scheidenentzündung (Kolpitis). Normalerweise bildet der Gebärmutterhals mit seinem zähen Schleim (Zervixschleim) eine effektive Barriere gegen Keime in der Scheide. Unter bestimmten Umständen ist diese natürliche Grenze für Erreger jedoch leichter zu überwinden. Folgende Ereignisse erleichtern aufsteigende Infektionen aus der Scheide:
- In der Jugend:
In den ersten Jahren nach der Pubertät ist die Schleimhaut der Scheide und des Gebärmutterhalses nur wenige Zellschichten dick. Dadurch kann die Schleimhaut leicht verletzt werden, was das Eindringen von Erregern begünstigt. - Menstruation und Geburt:
Sowohl bei der Regelblutung, als auch in der Zeit des Wochenbetts nach einer Geburt ist der Muttermund etwas geöffnet. Keime können dadurch leichter bis in die Gebärmutter vordringen. - Krankhafte Veränderungen der Gebärmutter:
Gutartige Geschwülste (Myome) oder Polypen) oder Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom) können unter Umständen eine aufsteigende Entzündung erleichtern, besonders wenn die Gebärmutterschleimhaut durch sie verändert ist. - Östrogenmangel:
Der Mangel des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen tritt vor allem in den Wechseljahren auf. Durch den natürlichen Rückgang der Hormonproduktion, werden die Schleimhäute in der Scheide, am Gebärmutterhals und in der Gebärmutter dünner und trockener. Der natürliche Schleim der Scheide und des Gebärmutterhalses, der als Schutz diente, geht zurück. - Fremdkörper:
Fremdkörper wie die Spirale, die in der Gebärmutter liegt, ermöglichen Keimen, sich bis in die Gebärmutter auszubreiten. - Operative Eingriffe:
Bei operativen Eingriffen, wie dem Einlegen einer Spirale, einer Ausschabung der Gebärmutter oder einer Gebärmutterspiegelung wird der Gebärmutterhals geweitet.
Die häufigste Form einer Gebärmutterentzündung ist die sogenannte Endometritis puerperalis, die nach einer Geburt oder Fehlgeburt in der Zeit des Wochenbetts auftritt. Doch auch Geschlechtskrankheiten, die durch verschiedene Erreger hervorgerufen werden können, sind häufige Ursachen. Die wichtigsten Bakterien, die auf die Gebärmutter übergehen können, sind Chlamydien und Gonokokken.
Absteigende Infektion
Im Gegensatz zur aufsteigenden findet eine absteigende Infektion nicht über die Scheide statt. Vielmehr erreichen die Erreger die Gebärmutter entweder über den Blutweg oder sie breiten sich von den Eierstöcken über die Eileiter zur Gebärmutter aus.
So kann beispielsweise eine Tuberkulose-Erkrankung eine Gebärmutterentzündung auslösen. Die Tuberkulose-Bakterien erreichen die Gebärmutter über den Blutkreislauf im Rahmen einer Lungen- oder Organtuberkulose. Sind die Eierstöcke von Tuberkulose befallen, wandern die Erreger über die Eileiter hinab zur Gebärmutter.
Erreger der Gebärmutterentzündung
Erreger der Gebärmutterentzündung sind vor allem Bakterien, seltener Viren und Pilze. Die wichtigsten sind: Chlamydien, Gonokokken, Streptokokken, Staphylokokken, Escherichia coli, Ureaplasmen, Trichomonaden, Mykoplasmen (z. B. Tuberkulosebakterien), Herpes-simplex-Virus 2, Humane Papillomviren (HPV) und Candida albicans.