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Was ist eine Eileiterschwangerschaft?
Bei einer Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität) nistet sich das Ei nach seiner Befruchtung nicht, wie gewöhnlich, in der Gebärmutter (Uterus), sondern in der Schleimhaut des Eileiters (Tube) ein. Ursachen sind mechanische Hindernisse und funktionelle Störungen, welche die Wanderung der Eizelle zur Gebärmutter beeinträchtigen.
Die ersten Anzeichen einer Eileiterschwangerschaft können denen einer normalen Schwangerschaft gleichen, wie z. B. Ausbleiben der Periode und Übelkeit. Auch der handelsübliche Schwangerschaftsschnelltest reagiert positiv. In der 6. bis 9. Woche setzen in den meisten Fällen Unterleibsschmerzen und ungewöhnliche Schmierblutungen ein. Aufgrund der Beschwerden bleibt eine Eileiterschwangerschaft über diesen Zeitpunkt hinaus nur selten unbemerkt. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zum Reißen des Eileiters (Tubarruptur) und damit zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen.
Das Einnisten der befruchteten Eizelle außerhalb der Gebärmutter (Extrauteringravidität, EUG) kommt heute bei 1 bis 2 % aller Schwangerschaften vor. Darunter ist die Eileiterschwangerschaft mit über 95% die häufigste Form dieser falsch lokalisierten Schwangerschaften.
Während der vergangenen 30 Jahre ist die Häufigkeit der Fehleinnistungen von 0,5% auf 1 bis 2% gestiegen. Hierfür werden vermehrt diagnostizierte Entzündungen der Eileiter und die Zunahme künstlicher Befruchtungen bei Frauen über 30 Jahren verantwortlich gemacht. Weiterhin werden durch die generell verbesserte Diagnostik auch Eileiterschwangerschaften entdeckt, die zuvor möglicherweise spontan abgegangen wären.
Grundsätzlich ist eine fehleingenistete Schwangerschaft eine akute und lebensbedrohliche Erkrankung. Im frühen Mittelalter war sie ein bekanntes und gefürchtetes Krankheitsbild. Ende des 19. Jahrhunderts stellte sie eine der häufigsten Todesursachen bei jungen Frauen (ca. 70%) dar. Aufgrund der heutigen früherkennenden Maßnahmen und Therapiemöglichkeiten, endet eine Eileiterschwangerschaft jedoch nur noch in absoluten Extremfällen mit dem Tod. Die Sterblichkeit liegt bei 0,1Prozent.