Eierstockzyste: Welche Komplikationen sind möglich?
Generell sind Komplikationen in Zusammenhang mit der einfachen Ovarialzyste sehr selten. Plötzliche äußerst stark einsetzende Schmerzen können auf eine solche hinweisen.
Platzen = Ruptur
Tritt meisten spontan ein. Abgesehen von möglicherweise kurzfristig starken Unterbauchschmerzen (ausgelöst durch den Austritt der Zystenflüssigkeit in den Bauchraum) ist dieser Vorgang ungefährlich und selbstlimitierend. In seltenen Fällen reißt ein Blutgefäß des Eierstockes so ein, dass eine Bauchspiegelung zur Blutstillung notwendig wird.
Stieldrehung = Drehung der Zyste um die eigene Achse
Die Drehung bedingt eine Strangulation der Blutgefäße. Es kommt zu einer Minderdurchblutung des betroffenen Eierstockes, was sehr starke Unterbauchschmerzen hervorruft. Auch hier ist eine zeitnahe Bauchspiegelung nötig um den Eierstock auszudrehen. Nur bei einer irreversiblen Schädigung muss dieser entfernt werden.
Zyste vs. bösartige zystische Veränderung
Die allermeisten zystischen Eierstockveränderungen sind gutartig. Allerdings können auch Tumore zystische Strukturen im Ultraschallbild aufweisen. Gerade bei komplexen Befunden kann die Einschätzung anspruchsvoll sein. Hierzu gibt es Empfehlungen einer internationalen Ultraschallexpertengruppe, der sogenannten IOTA (International Ovarian Tumor Analysis)-Group. Diese hat Ultraschallkriterien für die Unterscheidung gutartig vs bösartig definiert mit Hilfe derer eine individualisierte Risikoanalyse möglich ist.
Quellen
- Vogeler, F. C., Ruhland, F.: Manual Gynäkologie und Geburtshilfe. Aktuelles und handlungsorientiertes Wissen in kompakter Form. KVM – Verlag Berlin, 2014
Weitere Literatur bei den Verfassern