Eierstockzyste / Ovarialzyste
Was ist eine Zyste?
Abgeleitet von dem altgriechischen Wort „kýstis“ beschreitbt Zyste einen mit Flüssigkeit gefüllten sackartigen Hohlraum. Dieser kann sich in fast jedem Gewebe des Menschen ausbilden. Eine Kapsel grenzt die Zyste gegenüber ihren Nachbarstrukturen ab. Liegt keine Kapselbildung vor so wird dies als Pseudozyste definiert.
Zystenbildung im Eierstock
Zystische Veränderungen am Eierstock (= Ovar) sind häufig. Unterschiedliche Ursachen können hierzu führen. Folglich sind Zysten in Form, Größe und Inhalt nicht einheitlich. Abhängig von der Art der vorliegenden Eierstockzyste variieren Symptome, Prognose und Therapie.
Die gynäkologische Ultraschalluntersuchung hat sich in der täglichen Praxis als das primäre bildgebende Untersuchungsverfahren durchgesetzt. Hiermit können normale zyklische Veränderungen des Eierstocks – wie die Follikel (= Eibläschen) insbesondere der Graaf´sche Follikel (vor dem Eisprung bis zu 20-25 mm) - mit großer Sicherheit von einer Zyste abgegrenzt werden.
Definitionsgemäß spricht man erst von einer Ovarialzyste, wenn die Strukturen sonographisch einen Durchmesser von 3cm und mehr aufweisen.
Die allermeisten Zysten verursachen keine Beschwerden, viele fallen oft als Zufallsbefund auf. Besteht eine vermehrte Hormonproduktion durch die Zyste selbst, kann diese eine hochaufgebaute Gebärmutterschleimhaut (= Endometrium) bewirken. Dies wiederum führt häufig zu Blutungsstörungen (Schmierblutungen, überdurchschnittlicher langer Zyklus). Weiter sind diffuse, dumpfe meist einseitige Unterbauchschmerzen möglich. Die seltenen äußerst großen Zysten können durch Druck auf die Nachbarorgane Entleerungsstörung von Blase oder Darm bewirken.
Quellen
- Vogeler, F. C., Ruhland, F.: Manual Gynäkologie und Geburtshilfe. Aktuelles und handlungsorientiertes Wissen in kompakter Form. KVM – Verlag Berlin, 2014
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