Diagnostik

Durch Chlamydia trachomatis verursachte Genitalinfektionen werden von 80% der infizierten Frauen nicht bemerkt. Die Symptome einer Infektion sind oft unspezifisch und können auch für andere Krankheiten sprechen. Dennoch kann ein erfahrener Frauenarzt bei einer gynäkologischen und mikroskopischen Untersuchung deutliche Hinweise feststellen. Eine sichere Diagnose stellt in allen Fällen der Nachweis des Erregers dar.

Gynäkologische Untersuchung

Hinweis auf eine Infektion mit Chlamydien ist der gelblich-klebrige cervikale Ausfluss. Bei der Spekulum-Untersuchung kann der Arzt oftmals ein gelbliches Sekret am Muttermund oder im Gebärmutterhals sehen.

Mikrobiologische Testverfahren

Zum Nachweis von Chlamydien-Infektionen im Urogenitaltrakt sind Abstriche mit einem kleinen Tupfer vom Gebärmutterhals (intrazervikaler Abstrich) oder auch Urinproben angezeigt. Abstrichproben vom Gebärmutterhals (Zervikalabsrich) haben eine 5 bis 7 Mal höhere Erregerkonzentration und sind bei entsprechenden Symptomen die Methoden der Wahl. Im Rahmen von Screening-Untersuchungen wird eine Erststrahlurinprobe zur Untersuchung genutzt, da dieser Urin die meisten Epithelzellen mit Chlamydien enthält.

Üblicherweise werden Infektionen durch den direkten Erregernachweis detektiert. Als Standardverfahren gelten heutzutage Nukleinsäure-Amplifikationstests (NAATs), welche die Kultur in der Chlamydien-Diagnostik abgelöst haben.

Serologische Untersuchungen

Serologische Untersuchungen zur Bestimmung von Chlamydien-Antikörpern im Blutserum werden im Rahmen der Reproduktionsmedizin angewendet, um das Risikos einer Eileiter-Sterilität abschätzen zu können. Zur Diagnose einer akuten oder auch chronischen Infektion werden sie nicht empfohlen.
Auch bei Verdacht auf eine reaktive Arthritis können zusätzlich zu mikrobiologischen Testverfahren serologische Blutuntersuchungen durchgeführt werden.
Bei Nachweis einer Chlamydien-Infektion muss auch auf das gleichzeitige Vorkommen einer Gonorrhoe und ggf. auf weitere sexuell übertragbare Infektionen geachtet werden.

Quellen:

Autor/Autoren: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Ioannis Mylonas, Dr. Doris Scharrel

Letzte Bearbeitung: 31.08.2018

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