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Blasenentzündung: Diagnostik

Anamnese und Untersuchung

Bei der Anamnese fragt der Arzt die Patientin nach ihren Beschwerden. Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung schaut der Arzt nach Entzündungszeichen in Form von Rötungen der Harnröhrenmündung und eitrigem Ausfluss aus der Harnröhre.

Laboruntersuchungen

Um eindeutig festzustellen, ob ein Harnwegsinfekt vorliegt, kann der Mittelstrahlurin auf Bakterien untersucht werden. Sind Keime in einer Anzahl von mehr als 100.000 pro Milliliter vorhanden, liegt auf jeden Fall eine Infektion der Harnwege vor. Doch bei etwa der Hälfte der Fälle von Harnwegsinfekten sind keine hohen Keimzahlen nachweisbar. Einen ersten Hinweis kann eine Urinstixuntersuchung geben, bei der ein Teststreifen in den Urin gehalten wird. Der Teststreifen zeigt bei einer Harnwegsinfektion erhöhte Werte für weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Nitrit an. Diese Untersuchung ist schnell und preiswert, reicht alleine allerdings nicht aus, um einen Harnwegsinfekt zu beweisen. Deshalb wird das Harnsediment unter dem Mikroskop untersucht. Hierbei können Bakterien, weiße und/oder rote Blutkörperchen und Pilze entdeckt und gezählt werden. Zusätzlich kann ein so genanntes Antibiogramm erstellt werden. Dazu wird der Urin auf einem Nährboden kultiviert, auf dem die enthaltenen Bakterien gut wachsen. Dann kann man den genauen Erreger bestimmen und testen welche Antibiotika gegen diese Keime wirksam sind.

Bei Harnwegsinfektionen können die Entzündungswerte (Leukozyten, CRP) im Blut erhöht sein. Bei Verdacht auf eine Sepsis mit hohem Fieber sollte unbedingt eine Blutkultur zum Erregernachweis angelegt werden.

Ultraschall

Um Ursachen für einen Harnwegsinfekt oder bereits eingetretene Komplikationen zu erkennen, wird die Ultraschalluntersuchung durchgeführt. So können Harnstau, Blasensteine und Abszesse in der Niere festgestellt werden.

Differentialdiagnosen

Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen können auch andere Ursachen haben, als einen Harnwegsinfekt. Deswegen ist es wichtig, abzuklären, welche weitere mögliche Erkrankung hinter den Beschwerden stecken kann. Unter Differentialdiagnose versteht man ein Vorgehen, bei dem nach den zu Grunde liegenden Symptomen abgeklärt wird, welches der möglichen Krankheitsbilder ein Patient hat.

Wichtige Differentialdiagnosen sind Entzündungen der Geschlechtsorgane (Vulvovaginitis), mechanische oder chemische Reizung durch Blasenkatheter, Medikamente und Bestrahlung, allergische Entzündungen der Harnröhre und -blase.

Ein häufiges Krankheitsbild ist die Reizblase: ein chronischer Reizzustand des unteren Harntrakts mit den gleichen Beschwerden wie bei einem Harnwegsinfekt, jedoch ohne eine bakterielle Infektion.

Treten Harnwegsinfekt-typische Beschwerden nach einem Urlaub in den Tropen auf, sollte auch an die Bilharziose gedacht werden. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um einen Befall des Harntrakts mit tropischen Würmern, den so genannten Schistosomen.

Bei wiederkehrenden und therapieresistenten Harnwegsinfektionen kann möglicherweise Blasenkrebs die Ursache sein. Eine Blasenspiegelung kann hier Aufschluss bringen.

Autor/Autoren: äin-red

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