Adnexitis/Salpingitis/ pelvic inflammatory disease: Diagnostik

Die Diagnosestellung einer Eileiter- und Eierstockentzündung beginnt mit einer Anamnese, der eingehenden Befragung der Patientin durch den Arzt. Bei der anschließenden Untersuchung durch den Gynäkologen (u.a. Tastuntersuchung) lassen sich dann oft bereits Veränderungen feststellen. Hierzu gehören vergrößerte und druckschmerzhafte Adnexe sowie ein typischer Schmerz bei Bewegung am vaginal erreichbaren Teil der Gebärmutter, der sogenannte „Portioschiebeschmerz".

Ungewöhnlicher Ausfluss aus der Scheide und dem Gebärmutterhals ist für eine Adnexitis typisch. Eine akute Eileiterentzündung tritt praktisch immer gemeinsam mit einer Zervizitis auf.  Zum Nachweis der Erreger wird vom Gebärmutterhals ein Abstrich entnommen und direkt unter dem Mikroskop untersucht. Zudem wird das Abstrichmaterial in ein Labor zur kulturellen Anzucht der Erreger und zur Resistenzbestimmung geschickt. In der Blutuntersuchung können eine beschleunigte Blutsenkungsgeschwindigkeit, ein erhöhter CRP-Wert (Entzündungseiweiß) sowie eine Leukozytose (Anstieg der weißen Blutkörperchen), nachgewiesen werden. Eine Laparoskopie, eine Spiegelung der Bauchhöhle in Narkose, ermöglicht eine direkte Beurteilung der Adnexe sowie der benachbarten Organe (Ausschluss Blinddarmentzündung) und erforderlichenfalls auch die Eröffnung und Spülung einer Abszesshöhle (Eiteransammlung). Weiterhin kann unmittelbar von der Oberfläche der Adnexe Material zum Erregernachweis gewonnen werden.

Starke Schmerzen im Unterleib können aber auch andere Ursachen haben. Der Frauenarzt wird deswegen abklären, ob es sich um eine Adnexitis oder um eine andere Erkrankung mit ähnlichen Symptomen, wie beispielsweise eine Blinddarmentzündung, Eileiterschwangerschaft, Endometriose (häufig schmerzhafte Regelblutung, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr), eine Harnwegsinfektion (Schmerzen beim Wasser lassen) oder die Stieldrehung einer Eierstockzyste (Ovarialzyste – sehr hefiger plötzlicher Schmerzbeginn, kein Fieber) handelt.

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. med. Michael Bolz

Letzte Bearbeitung: 05.12.2018

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