Urin-Untersuchung / Urin-Analyse

Urinteststreifen
Urin-Untersuchung mit Urin-Streifentest

Neben der Anamnese und der körperlichen Untersuchung gehört die Urinuntersuchung zu den wesentlichen diagnostischen Verfahren in der Medizin.

Durch die Urinuntersuchung kann die Menge, Geruch, Farbe, spezifisches Gewicht, Zusammensetzung und Beschaffenheit des Urins geprüft werden, sodass Rückschlüsse auf verschiedene Erkrankungen der Harnblase, der Harnwege, der Nieren und auf Stoffwechselerkrankungen gezogen werden können. Die Urinanalyse gibt Hinweise auf Vorhandensein, Schwere oder den Verlauf dieser Erkrankungen.

Womit wird eine Urinuntersuchung durchgeführt?

Bei der Gewinnung von Urinproben unterscheidet man zwischen dem frisch gelassenen Urin und dem Sammelurin.

  • Mittelstrahlurin
    Bei dieser Urinprobe handelt es sich um die Gewinnung der mittleren Urinportion, die aus dem laufenden Urinstrahl entnommen wird. Vor der Gewinnung des Mittelstrahlurins erfolgt die Reinigung des äußeren Schambereiches. 3-5 Sekunden nach Beginn der Harnausscheidung werden ca. 10-25 ml aus dem laufenden Urinstrahl in einem sterilen Gefäß (Urinbecher, Glas,) aufgefangen. Der Harnstrahl sollte dabei nicht unterbrochen werden. Durch Gewinnung von Mittelstrahlurin soll verhindert werden, dass Keime aus dem äußeren Schambereich die Urinprobe verunreinigen und zum Beispiel bakteriologische Ergebnisse verfälschen.

Nach dem Zeitpunkt der Uringewinnung unterscheidet man ersten Morgenurin, zweiten Morgenurin und dem Spontanurin:

  • Erster Morgenurin
    Darunter versteht man den ersten am Morgen gelassenen Urin. Dieser Urin ist höher konzentriert und für bakterielle Untersuchungen, Sediment-Untersuchungen, klinisch-chemische Analysen, die Proteindiagnostik und den quantitativen Nachweis von Substanzen (zum Beispiel hCG) geeignet.
  • Zweiter Morgenurin
    Darunter versteht man den zweiten (nach dem ersten Morgenurin) gelassenen Urin. Dieser ist weniger konzentriert als der erstgenannte und für Teststreifen-Untersuchungen, Glucose-Bestimmungen, die Proteindiagnostik und den Nachweis stoffwechselaktiver Substanzen wie z.B. Pyridinolin und Desoxypyridinolin (DPD, Crosslinks) bei der Osteoporose-Diagnostik geeignet.
  • Spontanurin
    Das ist die Abnahme des Urins ohne spezielle Vorbereitungen. Diese ist zu jeder Tageszeit möglich und stellt die einfachste Art der Gewinnung von Urinproben dar. Diese Art der Uringewinnung ist für mikrobiologische Untersuchungen und die Analyse des Harnsediments nicht geeignet, aber Voraussetzung für den Nachweis von Chlamydien.
  • Sammelurin (24-Stunden-Sammelurin)
    Für die Gewinnung wird der erste Morgenurin verworfen und die Uhrzeit dokumentiert. Im Weiteren werden alle Urinausscheidungen des Tages in einem Sammelbehälter gesammelt. Dabei sollte auf eine gute Durchmischung des Urins mit dem Stabilisator in dem Sammelbehälter geachtet werden. Die Sammelprozedur endet mit der Aufnahme des ersten Morgenurins am Folgetag. Diese sollte zur gleichen Uhrzeit erfolgen wie zu Beginn der Probe. Beim Sammelurin wird die täglich ausgeschiedene Menge an Urin erfasst, die bei einem gesunden Menschen durchschnittlich bei 500-2000 ml Urin liegt. Der Sammelurin wird für die Analyse und den Nachweis von einer bestimmten Menge an Substanzen im Urin benötigt (z. B. Eiweiß).

Autor/Autoren: Dr. Doris Scharrel

Fachliche Unterstützung: Dr. Doris Scharrel

Letzte Bearbeitung: 16.05.2018

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