12.01.2016
Zuckerarme Ernährung senkt Risiko für Scheidenpilz-Erkrankungen
Frauen, die wiederholt unter Pilzinfektionen der Scheide leiden, können durch eine Ernährungsumstellung mit eingeschränktem Verzehr von Zucker ihr Erkrankungsrisiko vermindern.
Frauen, die wiederholt unter Pilzinfektionen der Scheide leiden, können durch eine Ernährungsumstellung mit eingeschränktem Verzehr von Zucker ihr Erkrankungsrisiko vermindern. Eine Pilzinfektion der Vagina erfolgt in vielen Fällen durch Hefepilze, die vom Enddarm stammen. Eine zuckerreiche Ernährung fördert das Wachstum der Pilze im Darm, die dann über den After zur Scheide gelangen und dort eine Infektion verursachen können. Bei Frauen, die häufig unter Scheidenpilz leiden, kann daher eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Kost und einen sparsamen Verzehr von Zucker dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu senken. Wichtig ist zudem, bei der Toilettenhygiene darauf zu achten, sich keine Schmierinfektion zuzuziehen. Die Hefepilze aus der Candida-Familie ernähren sich von Zuckerbausteinen und wandeln diese unter anderem in Alkohol um. Er ist auch für das Brennen der vaginalen Schleimhäute verantwortlich, das neben Jucken, Rötungen und Schwellungen ein Erkrankungssymptom darstellt.
Candida-Infektionen sind nicht so ansteckend wie Erkrankungen, die durch Viren oder Bakterien übertragen werden. In der Regel kommt es nur dann zu einer Infektion, wenn die Pilze auch günstige Lebensbedingungen vorfinden und das gesunde Scheidenmilieu beeinträchtigt ist. Durch hormonelle Veränderungen, Stress, Umwelteinflüsse, eine Immunschwäche oder die Einnahme von Antibiotika kann das Scheidenmilieu so gestört werden, dass vermehrt Pilzinfektionen auftreten. Bei häufig wiederkehrenden Pilzinfektionen kann es auch sinnvoll sein, die Samenflüssigkeit des Partners untersuchen zu lassen. Werden dabei Hefepilze gefunden, ist eine Behandlung des Geschlechtspartners notwendig. Weitere Faktoren, die eine übermäßige Pilzbesiedelung der Scheide fördern, sind übertriebene Intimhygiene oder eine schlechte Belüftung der Intimzone - etwa durch Unterwäsche aus Kunstfasern oder luftundurchlässige Slipeinlagen und Binden. Auch sollte nasse Badekleidung und verschwitzte Sportwäsche rasch gewechselt werden, um nicht durch längere Feuchtigkeit ein pilzfreundliches Milieu zu schaffen.
Scheidenpilz-Erkrankungen haben laut Statistik drei von vier Frauen mindestens einmal in ihrem Leben. Bei Beschwerden sollten Betroffene unbedingt einen Gynäkologen aufsuchen, um abklären zu lassen, ob es sich tatsächlich um eine Pilzinfektion handelt. Infektionen mit Bakterien können ähnliche Symptome hervorrufen und müssen anders behandelt werden als Pilzinfektionen.
Mehr Informationen im Artikel Vaginalmykose
Quelle: äin-red (FIN)