19.10.2010

Viele Nahrungsergänzungs- mittel für Schwangere sind mangelhaft – Auswahl mit Arzt abstimmen

Lediglich ein Präparat von 17 getesteten wurde als sehr gut und drei als gut eingestuft. Dem Großteil der untersuchten Nahrungsergänzungsmittel wurde von ÖKO-TEST eine schlechte Note zugeteilt.

Der Bedarf an bestimmten Nährstoffen ist während der Schwangerschaft besonders hoch. Einzelne Stoffe müssen ergänzend zugeführt werden, da sie durch eine normale Ernährung nicht in ausreichender Menge aufgenommen werden. Frauen, die Vitaminpräparate während ihrer Schwangerschaft einnehmen, sollten diese jedoch unbedingt sorgfältig auswählen und nicht uninformiert zum nächstbesten Präparat greifen.

„Viele Nahrungsergänzungsmittel, die speziell für die werdende Mutter angeboten werden, wurden als mangelhaft oder ungenügend bewertet und erfüllen nicht die Kriterien, die an eine sinnvolle Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft gestellt sind. So sind entweder die Dosierungen nicht an die Empfehlungen angepasst oder es sind Stoffe enthalten, die besser nicht in Kombinationspräparaten vorkommen sollten - wie etwa Eisen, das nur gezielt nach Rücksprache mit dem Arzt zugeführt werden sollte", berichtet Dr. Christian Albring und bezieht sich dabei auf die aktuell von dem Magazin „ÖKO-TEST" veröffentlichten Untersuchungsergebnisse zu Vitaminpräparaten in der Schwangerschaft (Ausgabe Oktober 2010). „Die Auswahl an Nahrungsergänzungsmitteln sollte am besten immer zusammen mit dem Gynäkologen erfolgen, um eine optimale Versorgung mit Vitaminen und schwangerschaftsrelevanten Nährstoffen zu gewährleisten, die sich an bestehenden Empfehlungen orientiert." Lediglich ein Präparat von 17 getesteten wurde als sehr gut (Gyn Vital gravida von Jenapharm) und drei als gut (Femibion von Merck, Folio von SteriPharm) eingestuft. Dem Großteil der untersuchten Nahrungsergänzungsmittel wurde von ÖKO-TEST eine schlechte Note zugeteilt. Dabei orientierten sich die Tester an den bestehenden Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Folsäure unbedingt ergänzen

Der Bedarf an Folsäure, Jod, Eisen, Calcium und Magnesium ist während der Schwangerschaft hoch. Frauen, die sich Kinder wünschen oder bereits schwanger sind, sollten sich daher besonders ausgewogen und vollwertig ernähren. „Der Folsäure-Bedarf ist jedoch, auch durch eine bewusste Auswahl an Lebensmitteln praktisch nicht zu decken. Während der Schwangerschaft sollten täglich 600 µg des B-Vitamins ergänzend eingenommen werden - bereits mindestens vier Wochen vor einer Schwangerschaft sollten pro Tag 400 µg ergänzt werden. Folsäure wird zur Schließung des Neuralrohrs beim Kind benötigt und beugt Fehlbildungen vor", erklärt der niedergelassene Frauenarzt aus Hannover. Auch Jodmangel kann in der Schwangerschaft problematisch verlaufen. „Er erhöht das Risiko für Fehlgeburten und -bildungen beim Nachwuchs. Daher wird die zusätzliche tägliche Einnahme von 100 bis 150 µg Jodid während der Schwangerschaft empfohlen, um eine Gesamtaufnahme von 230 µg pro Tag zu erreichen, da auch in manchen Lebensmitteln Jod enthalten ist", ergänzt der Präsident des Berufsverbandes. Von Seiten der DGE wird darüber hinaus die Aufnahme von 200mg Omega-3-Fettsäure pro Tag empfohlen, die ebenfalls in einzelnen Präparaten enthalten ist.

Zu der Frage, welche Kombi-Präparate sinnvoll sind, sollten sich Schwangere an ihren Frauenarzt wenden. Er kann die Ernährungsgewohnheiten von seinen Patientinnen beurteilen und Empfehlungen für gute Präparate aussprechen. „Bei einseitiger, ungesunder Ernährung macht die Einnahme von kombinierten Nahrungsergänzungsmitteln für die Schwangerschaft in jedem Fall Sinn. Auch bei Frauen, die viel Fast-Food verzehren, oft in Kantinen essen, Diäten einhalten müssen oder Verdauungsstörungen haben, können die Folgen von Fehlernährung durch hochwertige Nahrungsergänzungsmittel abgefangen werden", betont Dr. Albring.

Den vollständigen Test „Vitaminpräparate in der Schwangerschaft" finden Sie bei ÖKOTEST

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Autor/Autoren: äin-red

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