14.12.2010

Verlängerte Regelblutungen können auf Gerinnungsstörung hinweisen

Frauen und Mädchen, die eine übermäßige und besonders schmerzliche Monatsblutung haben, leiden möglicherweise unter einer Blutungsstörung.

Frauen und Mädchen, die eine übermäßige und besonders schmerzliche Monatsblutung haben, leiden möglicherweise unter einer Blutungsstörung. „Starke Regelschmerzen ab der Zyklusmitte, Zwischenblutungen und Blutungen während des Eisprungs sind Symptome, die beim so genannten von-Willebrand-Syndrom auftreten können", erklärt Dr. Klaus König, Vizepräsident des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V. (BVF). „Ist das Wechseln des Menstruationsschutzes alle 1-2 Stunden erforderlich oder beträgt die Blutungsdauer mehr als 7 Tage, sollten diese verstärkte Blutungsneigung von einem Arzt abgeklärt werden." Weitere Warnsignale für das von-Willebrand-Syndrom sind vermehrtes Nasen- und Zahnfleischbluten, längeres Nachblutungen beispielsweise nach Schnitt- und Schürfwunden oder Operationen sowie eine verstärkte Neigung zu blauen Flecken. Es sind jedoch nicht alle Symptome zwingend vorhanden.

Bei 70% der von-Willebrand-Betroffenen sind die Symptome der Blutgerinnungsstörung nur schwach ausgeprägt, weswegen die Krankheit oft erst spät erkannt wird. 93% der betroffenen Frauen haben jedoch übermäßige und verlängerte Menstruationsblutungen, eine so genannte Menorrhagie. Sie ist die häufigste Begleiterscheinung der Störung. „Problematisch ist neben der Blutungsneigung, dass selbst bei einem milden Verlauf der Erkrankung ein Eisenmangel und Blutarmut auftreten können", ergänzt der niedergelassene Frauenarzt aus Steinbach im Taunus. „Rasche Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Blässe sowie brüchige Haare oder eingerissene Mundwinkel sind Anzeichen dafür."

Das von Willebrand-Jürgens Syndrom ist in der Regel eine angeborene, vererbbare Erkrankung - daher können mehrere Familienmitglieder betroffen sein. Dabei ist die Bildung des so genannten von Willebrand-Faktors beeinträchtigt, der für die Blutungsstillung wichtig ist. „Betroffene Patienten können bei schweren Verläufen sowie Operationen notfalls mit einem Medikament therapiert werden, das den fehlenden Faktor in ausreichend großer Menge zur Verfügung stellt", erläutert Dr. König.

Beim von Willebrand-Jürgens Syndrom handelt es sich um die häufigste Gerinnungsstörung des Blutes - sie tritt etwa bei einem Prozent der Bevölkerung auf. Männer und Frauen sind etwa gleich häufig betroffen.

Autor/Autoren: äin-red

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