04.10.2010

Studie: Parodontose-Behandlung senkt Frühgeburtsrisiko offenbar deutlich

Eine erfolgreiche zahnmedizinische Sanierung hatte in einer US-amerikanischen Untersuchung einen deutlichen Effekt auf die Häufigkeit von Frühgeburten.

Eine erfolgreiche zahnmedizinische Sanierung hatte in einer US-amerikanischen Untersuchung einen deutlichen Effekt auf die Häufigkeit von Frühgeburten. Die Anzahl dieser Ereignisse konnte erheblich gesenkt werden, wenn die behandelten Frauen die Parodontose längerfristig überwinden konnten. Umgekehrt hatten frühere Studien gezeigt, dass Parodontose die Gefahr einer vorzeitigen Geburt erhöht.
Hintergrund dieser Problematik ist die Annahme, dass Zahnfleischentzündungen bei Müttern zu einem Streuherd von Bakterien werden können, die über die Blutbahn den Mutterkuchen erreichen. Entzündungs-Mediatoren könnten dann für eine vorzeitige Auslösung der Wehentätigkeit ursächlich sein.

Die aktuelle Untersuchung wurde mit 322 Schwangeren durchgeführt, die unter Parodontose litten und bei denen das Frühgeburtsrisiko als hoch eingeschätzt wurde. Die Hälfte der Studienteilnehmerinnen erhielt eine zahnmedizinische Sanierung, mit Entfernung der Beläge und Reinigung der Wurzeloberflächen. Bei zwei Drittel der Frauen war die Behandlung nicht erfolgreich, da bei ihnen 20 Wochen später wieder eine schwere Parodontose diagnostiziert wurde. Diejenigen Probandinnen, bei denen die Parodontose-Behandlung zum Erfolg geführt hatte (49 Frauen), profitierten jedoch von der Behandlung. Unter ihnen erlitten nur 8 Prozent eine Frühgeburt, gegenüber 62 Prozent der Frauen mit bestehenden Zahnfleischproblemen.

Die Studienautoren sind von dem deutlichen Effekt einer zahnmedizinischen Sanierung überrascht und betonen zugleich, dass die Ergebnisse in weiteren Studien bestätigt werden müssen. Nach ihrer Ansicht zeigt die Untersuchung einerseits, dass eine Therapie der Parodontose offenbar nur selten während einer Schwangerschaft gelingt. Andererseits ist sie jedoch möglich und reduziert in der Folge das Frühgeburtsrisiko deutlich.

Studie: onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1471-0528.2010.02713.x/abstract

Quelle: Deutsches Ärzteblatt

Autor/Autoren: äin-red

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