11.01.2010

Starker Juckreiz am äußeren Genitalbereich kann auf Krebs hinweisen

Ein hartnäckiges Jucken und Hautveränderungen an den äußeren weiblichen Geschlechtsorganen - der Vulva - können auf eine Krebserkrankung hinweisen.

Ein hartnäckiges Jucken und Hautveränderungen an den äußeren weiblichen Geschlechtsorganen - der Vulva - können auf eine Krebserkrankung hinweisen. „In einem frühen Stadium von Vulvakrebs können kleine, erhabene rötliche Verhärtungen oder Flecken auftreten, die an Warzen und Narben erinnern", meint Dr. Klaus König, Vizepräsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF). „Weitere Symptome für bösartige Veränderungen der Schamlippen oder der Klitorisregion sind starker, wiederkehrender Juckreiz sowie auch manchmal blutiger Ausfluss. Ebenso können Schmerzen zu den Beschwerden gehören, die entweder spontan oder nach dem Geschlechtsverkehr auftreten." Frauen, die Symptome wie Jucken, Ausfluss oder Warzen an sich bemerken, sollten die Ursache für diese Beschwerden immer ärztlich abklären lassen.

Hinter einer Krebserkrankung der Vulva können sich verschiedene Krebsarten verbergen, die aus unterschiedlichen Zelltypen der Genitalregion hervorgehen. Am häufigsten sind die großen Schamlippen von bösartigen Veränderungen oder Krebsvorstufen betroffen - in selteneren Fällen auch die kleinen, Schamlippen oder die Klitoris. Oftmals verursacht ein Vulvakarzinom erst in einem fortgeschritteneren Stadium bemerkbare Symptome, weswegen die Krebserkrankung häufig zufällig bei einer gynäkologischen Untersuchung entdeckt wird.

Die genauen Zusammenhänge, die zur Entstehung eines Vulvakarzinoms führen, sind noch weitgehend ungeklärt. „Zu den Risikofaktoren gehören Infektionen mit bestimmten humanen Papillomviren, die auch Gebärmutterhalskrebs auslösen können", erläutert Dr. König. „Es ist davon auszugehen, dass eine Impfung gegen HP-Viren nicht nur das Erkrankungsrisiko für Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen erheblich senkt, sondern auch einen Schutz vor Vulvakrebs bietet." Daneben scheinen Infektionen des Genitalbereichs mit anderen Krankheitserregern, wie Herpes-Viren, Chlamydien oder den Erregern der Syphilis, das Risiko für die Bildung von Krebsvorstufen oder einem Karzinom zu begünstigen. Die alleinige Infektion mit diesen Erregern löst jedoch keinen Krebs aus. Auch chronisch entzündliche Erkrankungen von Vulva und Scheide erhöhen das Erkrankungsrisiko, wie beispielsweise die so genannte Weißschwielenkrankheit. Gefährdet sind ebenfalls Frauen mit einem geschwächten oder unterdrückten Immunsystem - etwa durch eine HIV-Infektion oder nach einer Organtransplantation sowie Raucherinnen.

Bei Verdacht auf Vulvakrebs wird der gesamte Genitalbereich untersucht und abgetastet. Gegebenenfalls wird von den verdächtigen Hautbereichen eine Gewebeprobe entnommen und auf Zellveränderungen uberprüft. Handelt es sich dabei um Krebszellen, können anschließend bildgebende Verfahren abklären, ob sich der Tumor schon auf umliegendes Gewebe oder andere Organe ausgebreitet hat.

Vulvakrebs gehört zu den seltenen Tumorerkrankungen. In Deutschland erkranken etwa 2 von 100.000 Frauen. Mit zunehmendem Lebensalter häufen sich die Erkrankungen jedoch. Während bei den unter 30-Jährigen nur 0,4 von 100.000 Frauen erkranken, sind es bei den 70-Jährigen 20 von 100.000 weiblichen Personen.

Autor/Autoren: äin-red

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