04.10.2010

Schwangerschaft: Mit frühzeitigem Training Rückenschmerzen vorbeugen

Frauen, die Mutter werden, sollten ihren Körper möglichst bald mit Gymnastik und vorteilhafter Bewegung auf die „neuen Umstände" vorbereiten, um Kreuz- und Nackenschmerzen entgegenzuwirken.

Frauen, die Mutter werden, sollten ihren Körper möglichst bald mit Gymnastik und vorteilhafter Bewegung auf die „neuen Umstände" vorbereiten, um Kreuz- und Nackenschmerzen entgegenzuwirken. „Rückenschmerzen und Probleme mit Verspannungen im Halsbereich sind eines der häufigsten Leiden in der Schwangerschaft. Gezielte Übungen, welche die Haltemuskulatur kräftigen und dadurch dauerhaft zu einer Entlastung des Rückens führen, können diesen Beschwerden effektiv entgegenwirken", rät Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF). „Vorteilhaft sind Schwimmen, Yoga und spezielle Schwangerschaftsgymnastik, die am besten in Kursen durchgeführt und erlernt werden sollte."

Mit zunehmendem Verlauf einer Schwangerschaft wird der Rücken immer mehr belastet. Der Bauchumfang nimmt zu und die Schwangere bringt aufgrund des Fruchtwassers und des Babys immer mehr Gewicht auf die Waage. Auch die die hormonelle Umstellung des Organismus macht den Knochen und Gelenken zu schaffen. „In der Schwangerschaft kann es unter dem Einfluss des erhöhten Östrogenspiegels zu einer Lockerung von Bändern, Knorpeln und Gelenken kommen. Diese Vorgänge erleichtern später die Geburt, weil das Becken flexibler wird und die Wirbelsäule weniger stabil ist. Diese zunehmende Instabilität muss jedoch rechtzeitig mit zusätzlicher Muskelkraft ausgeglichen werden", erläutert der niedergelassene Gynäkologe aus Hannover.

In der Schwangerschaft treten Kreuzschmerzen bevorzugt im Bereich des Unterleibs auf. Die Ursache für derartige Schmerzen sollte jedoch unbedingt zuvor frauenärztlich abgeklärt werden. Kreuzschmerzen, die im ersten Drittel der Schwangerschaft eintreten, können auch auf Probleme hinweisen, wie eine schnell wachsende Gebärmutter, eine gegen den Gebärmutterhals nach hinten abgeknickten Gebärmutter oder eine Störung der Frühschwangerschaft", erklärt der Präsident des Berufsverbandes. „Hinter Schmerzen im späteren Verlauf der Schwangerschaft können Gebärmutterkontraktionen oder Nierenerkrankungen stecken. Auch kann unter Umständen der kindliche Kopf beziehungsweise die Gebärmutter auf sensible Endigungen des kleinen Beckens drücken."

Um den Rücken zu schonen, sollten Schwangere ebenfalls darauf achten, nichts Schweres zu heben oder zu tragen. Wenn Schwangere etwas vom Boden aufheben, sollten sie die Kraft dafür aus den Beinen aufwenden und nicht aus dem Rücken. Das Tragen von flachen und bequemen Schuhen kann eine ungünstige Hohlkreuzhaltung verhindern. Auch beim Stehen sollte darauf geachtet werden, das diese Frauen nicht ins Hohlkreuz fallen, sondern ihr Becken immer wieder bewusst aufrichten. In der Spätschwangerschaft kann spezielle Unterwäsche dazu beitragen, dass der Bauch gestützt und die Wirbelsäule entlastet wird.

Autor/Autoren: äin-red

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