01.01.2025

Schwangerschaft: Gesunde Ernährung kann Autismus-Risiko beim Nachwuchs verringern

Eine Reihe von Beobachtungsstudie deuten darauf hin, dass die Ernährung in der Schwangerschaft das Autismus-Risiko des Ungeborenen beeinflussen könnte. Eine große schottisch-norwegische Studie konnte nun zeigen: Eine konsequent gesunde Ernährung in der Schwangerschaft kann das Autismus-Risiko um 22 % verringern.

Autistisches Kleinkind sitzt neben seinem Kuschelhasen

Zwei große Studiengruppen gingen jüngst der Frage nach, inwieweit die Ernährung in der Schwangerschaft sich auf die Entstehung von Autismus beeinflusst: MoBa (Norwegian Mother, Father, and Children Cohort) und ALSPAC (Avon Study of Parents and Children). Die beiden Studien verfolgten rund 96.000 Mutter-Kind-Paare von der Schwangerschaft bis über das Alter von 8 Jahren hinaus.

Ernährung der Mutter und Entwicklung des Kindes unter der Lupe

Dr. Catherine Friel von der University of Glasgow und ihr Team definierten verschiedene Ernährungsmuster und analysierten, welche Autismus-Merkmale und -Diagnosen später beim Nachwuchs auftraten.

Die Schwangeren wurden entsprechend ihres Ernährungsmusters in drei Gruppen unterteilt – je nachdem ob sie sich „gering“, „mäßig“ oder „stark“ an die Ernährungsempfehlungen für Schwangere hielten. In Norwegen und Schottland (wie auch in Deutschland) wird Schwangeren eine vollwertige Ernährung mit reichlich Gemüsen, Früchten, Vollkornprodukten, Fisch und Nüssen empfohlen.

Sobald die Kinder das Alter von 3 und 8 Jahren erreichten, beantworteten die Mütter einen standardisierten Fragebogen zu den Sozialen Kommunikationsfähigkeiten ihres Nachwuchses. Des Weiteren wurden etwaige Autismus-Diagnosen der Kinder erfasst.

Weniger Autismus-Merkmale und -Diagnosen bei gesunder Kost in der Schwangerschaft

Das Forscherteam konnte folgende Beobachtungen machen:

Schlussfolgerungen

Das Forscherteam konnte zeigen, dass eine konsequente gesunde Ernährung in der Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit einer Autismus-Diagnose beim Kind deutlich verringern kann. Ebenso hatten die Kinder dieser Mütter deutlich weniger Schwierigkeiten bei sozialer Kommunikation. Für die Häufigkeit eingeschränkte und sich wiederholende Verhaltensweisen fanden die Autoren jedoch keine deutlichen Zusammenhänge mit der mütterlichen Ernährung. Das Forscherteam sieht damit weiteren Bedarf an Studien, um die Einflüsse und Auswirkungen der Ernährung in der Schwangerschaft auf die Entstehung von Autismus-Spektrum-Störungen zu ergründen.

Quelle: Friel C, Leyland AH, Anderson JJ, Havdahl A, Brantsæter AL, Dundas R. Healthy Prenatal Dietary Pattern and Offspring Autism. JAMA Netw Open. 2024;7(7):e2422815. doi:10.1001/jamanetworkopen.2024.22815

 

 

Autor/Autoren: äin-red

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