23.04.2025

Rauchen und Passivrauchen erhöhen Risiko einer Plazentaablösung

Fehlbildungen, Spätfolgen fürs Kind, Frühgeburt, Fehlgeburt, Totgeburt – Rauchen in der Schwangerschaft erhöht viele Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind. Eine japanische Studie konnte nun zeigen, dass Rauchen und Passivrauchen zudem das Risiko einer Plazentaablösung deutlich erhöhen kann.

Sitzende Schwangere zerreißt eine Zigarette

Löst sich die Plazenta vor der Geburt von der Gebärmutterwand, dann ist dies lebensbedrohlich für Mutter und Kind. Die sehr seltene Schwangerschaftskomplikation kann beispielsweise durch einen starken Stoß gegen den Bauch der Schwangeren oder durch eine Präeklampsie ausgelöst werden.

Tabakrauch enthält neben Nikotin rund 4.800 chemische Substanzen, die zum Teil bis in die Plazenta und in das Ungeborene gelangen. Prof. Hirotaka Hamada von der Tohoku Universitätsklinik und sein Team untersuchten, inwieweit Rauchen und Passivrauchen in der Schwangerschaft mit dem Risiko einer Plazentaablösung zusammenhängen. Hierfür analysierte das Forscherteam die Studiendaten von allen schwangeren Frauen, die von 2011 bis 2014 an der Japanischen Umwelt- und Kinderstudie (JECS) teilgenommen hatten. Im Rahmen der landesweiten Studie hatten insgesamt 81.974 Schwangere detaillierte Fragebögen über ihren Tabakkonsum und zu Passivrauchen beantwortet.

Anhand der Krankenakten und der Fragebögen der Frauen, ermittelten die Forschenden den statistischen Zusammenhang zwischen Tabakrauch-Exposition in der Schwangerschaft und dem Risiko einer Plazentaablösung.

Am besten Zigarettenrauch meiden

Das Forscherteam sah bei allen Formen der Tabakrauch-Exposition einen signifikanten Risikoanstieg bei Plazentaablösungen. Ab 11 Zigaretten pro Tag, erhöhte sich das absolute Risiko einer Plazentaablösung um 2,89 % – was einer Verdoppelung des Risikos gegenüber einer nicht rauchenden Schwangeren entspricht. Ab 4–7 Tagen pro Woche mit über 1 Stunde Passivrauchen stieg das Risiko einer Plazentaablösung um 3,00 % – was ebenfalls einer Risikoverdoppelung im Vergleich zu rauchfreien Schwangeren entspricht.

Schlussfolgerungen

Mütterliches Rauchen und Passivrauchen während der Schwangerschaft tragen in Japan erheblich zum Risiko einer Plazentaablösung bei. Werdende Eltern sollten daher gemeinsam den Tabakkonsum einstellen und Schwangere grundsätzlich Passivrauchen in ihrem Umfeld meiden.

Quelle: Karima-Mori H, Hamada H, Iwana N, et al. Impact of maternal smoking and secondhand smoke exposure during singleton pregnancy on placental abruption: analysis of a prospective cohort study (the Japan Environment and Children’s Study). BMJ Open 2025;15:e089499. doi: 10.1136/bmjopen-2024-089499

Autor/Autoren: äin-red

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