21.03.2023

Postmenopause: Hormonbehandlung lässt Scheidenflora wieder gesunden

Nach der Menopause sind Frauen anfälliger für Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Eine italienische Studie konnte nun zeigen, dass zwei hormonelle Therapien nicht nur die Symptome lindern, sondern auch die Scheidenflora positiv verändern.

Glückliches mittelaltes Paar

Der typische Östrogenmangel nach der Menopause bewirkt unter anderem, dass die Scheidenschleimhäute schlechter durchblutet und dünner werden – vulvovaginalen Atrophie genannt. Unbehandelt führt dies bei etwa jeder zweiten Frau zu Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Je nach Schwere der Beschwerden und Gegenanzeigen gibt es eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten: einfache Befeuchtungsmittel, östrogenhaltige Scheidencremes und oral verabreichte Hormone oder hormonähnliche Wirkstoffe.

Scheidengesundheit und Zusammensetzung der Scheidenflora – vorher, nachher

Dr. Dr. Maria Meriggiola von der Universität von Bologna und ihr Team verglichen in einer kleinen Studie, wie sich eine Hormonersatztherapie und der östrogenähnliche Wirkstoff Ospemifen nach den Wechseljahren auf die Scheidenflora von Frauen mit vulvovaginaler Atrophie auswirken. Insgesamt nahmen 67 Frauen teil. Bei 39 von ihnen wurde eine vulvovaginaler Atrophie diagnostiziert, 28 galten als gesunde Kontrollgruppe.

20 Frauen der Gruppe mit atrophierter Scheidenschleimhaut nahmen Ospemifen ein. 19 erhielten eine Hormonersatztherapie mit einem Östrogen und Gestagen. Bei allen Frauen wurden vor Behandlungsbeginn die Scheidengesundheit (pH-Wert, Elastizität, Feuchtigkeit etc.) und die Zusammensetzung der Scheidenflora (vaginale Mikroorganismen) untersucht. Drei Monate später wurde dies wiederholt.

Gesunde Scheidenflora – gesunde Vaginalschleimhaut

Die Scheidenflora bei Frauen mit atrophierter Vaginalschleimhaut war durch eine signifikante Verringerung von Milchsäurebakterien (Lactobacillus spec.) und eine Zunahme von Streptokokken und anderen ungünstigen Bakterien gekennzeichnet. Eine gesunde Vaginalschleimhaut beherbergte dagegen mehr Lactobacillus-Bakterien und weniger Streptokokken etc.

Beide untersuchten Therapien verbesserten die Scheidengesundheit und veränderten die Scheidenflora gleichermaßen positiv.

Hinweis der Redaktion: Ospemifen wirkt vorwiegend auf die Vaginalschleimhaut, weshalb dieser Wirkstoff ausschließlich gegen mittelschwere und schwere vulvovaginale Atrophie eingesetzt wird. Die Hormonersatztherapie zielt dagegen darauf ab, alle östrogenmangelbedingten Beschwerden und Erkrankungen der Wechseljahre zu lindern.

Quelle: Alvisi S et al. Effect of ospemifene on vaginal microbiome in postmenopausal women with vulvovaginal atrophy, Menopause (2023). DOI: 10.1097/GME.0000000000002150

Autor/Autoren: äin-red

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