25.06.2018
Pilzinfektion in der Schwangerschaft
Laut einer Untersuchung sind Vaginalcremes gegen genitale Pilzinfektionen auch im ersten Drittel der Schwangerschaft ungefährlich. Anwendung dennoch mit Frauenarzt absprechen.
Pilzinfektionen im Vaginalbereich sind bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter häufig und auch Schwangere sind davon betroffen. Schwangere Frauen, die im ersten Drittel einer Schwangerschaft eine Creme anwenden müssen, die gegen Pilzinfektionen wirksam ist, müssen keinen negativen Verlauf auf ihre Schwangerschaft befürchten. Zu diesem erfreulichen Ergebnis kommt eine große Bevölkerungsstudie aus Israel.
Die Wissenschaftler konnten anhand von Daten von insgesamt 66.547 Frauen zeigen, dass Vaginalcremes mit den Wirkstoffen Clotrimazol oder Miconazol selbst bei Anwendung im ersten Trimenon das Risiko einer Fehlgeburt nicht erhöhen. Rund 5 Prozent der schwangeren Frauen aus der Datenerhebung hatten vor der 20. Schwangerschaftswoche ein so genanntes Antimykotikum gegen Pilzbefall der Genitalregion angewendet. Ein Zusammenhang mit einer höheren Rate an Fehlgeburten lag bei Ihnen nicht vor.
Anwendung dennoch immer mit Frauenarzt absprechen
Schwangere Frauen sollten bei Beschwerden jedoch immer ihren Frauenarzt konsultieren – da auch andere Infektionen, die im Vaginalbereich auftreten können, gleiche Beschwerden verursachen, aber einer anderen Therapie bedürfen.
Literatur: Daniel S et al.: Vaginal antimycotics and the risk for spontaneous abortions. Am J Obstetrics Gynecol 2018, online 3. März. www.ajog.org/article/S0002-9378(18)30172-8/fulltext ∙ springer medizin 20.3.2018
Quelle: Frauenarzt 59. Jahrgang, Mai 2018