02.11.2010

Lakritz während der Schwangerschaft besser vermeiden

Verschiedene Studien haben in letzter Zeit einen ungünstigen Einfluss von Bestandteilen aus der Süßholzwurzel auf die embryonale Entwicklung aufgezeigt.

Frauen, die ein Baby bekommen, sollten besser auf den Verzehr von lakritzhaltigen Nahrungs- und Genussmitteln verzichten, um die Gesundheit des Kindes nicht zu gefährden. Verschiedene Studien haben in letzter Zeit einen ungünstigen Einfluss von Bestandteilen aus der Süßholzwurzel auf die embryonale Entwicklung aufgezeigt. „Es wird vermutet, dass sich der Inhaltsstoff Glycyrrhizin aus Lakritze negativ auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes auswirken könnte. Bei Kindern von Frauen, die während der Schwangerschaft Lakritz gegessen hatten, wurden dreimal höhere Cortisol-Level gemessen als bei Kindern gleichen Alters, deren Mütter kein Lakritz gegessen hatten. Cortisol ist ein Stesshormon und besitzt ein sehr breites Wirkungsspektrum im Organismus. So besteht ein Zusammenhang zwischen Cortisol und der Bewältigung von Stress sowie der Entwicklung von Diabetes und Übergewicht", berichtet Dr. Klaus König, Vizepräsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF) und bezieht sich dabei auf eine Untersuchung um Katri Räikkönen von der Universität von Helsinki, deren Studie im Fachmagazin „Psychoneuroendocrinology" veröffentlicht wurde. „Ein Gramm pro Woche reichte dabei schon aus, um bei dem Nachwuchs höhere Cortisol-Werte zu verursachen. Auch wenn die genauen Zusammenhänge bislang noch nicht geklärt sind, sollten Schwangere vorsichtshalber besser auf den Verzehr größerer Mengen lakritzhaltiger Produkte verzichten."

Frühere Untersuchungen hatten einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Lakritze während der Schwangerschaft und kognitiven Beeinträchtigungen beim Nachwuchs aufgezeigt. Aßen Mütter während der Schwangerschaft pro Woche mehr als 100 Gramm Lakritze, so wurden später vermehrt Verhaltens- und Konzentrationsprobleme bei Nachwuchs beobachtet. Die Arbeitsgruppe um Katri Räikkönen vermutete damals, dass Glycyrrhizin die Plazenta durchlässiger für Stresshormone der Mutter machen könnte.

Es gibt in Deutschland noch keine gesetzlichen Höchstgrenzen für Glycyrrhizin in Lebensmitteln. Lakritzprodukte, die mehr als 200 Milligramm Glycyrrhizin pro 100 Gramm Lakritze enthalten, müssen in Deutschland als Starklakritz gekennzeichnet sein. In Deutschland enthalten bestimmte Bonbons und Gummibärchen Lakritze.

Autor/Autoren: äin-red

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