10.06.2021

HPV-Impfung vermindert neben Krebsrisiko auch Risiko für Frühgeburten

Frauen, die sich mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) angesteckt haben, tragen nicht nur ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen – insbesondere am Gebärmutterhals. Sie sind auch stärker für eine Frühgeburt gefährdet.

Frauen, die sich mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) angesteckt haben, tragen nicht nur ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen – insbesondere am Gebärmutterhals. Sie sind auch stärker für eine Frühgeburt gefährdet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus Schweden, welche die Daten von mehr als einer Million Geburten betrachtet und ausgewertet hat. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „PLOS Medicine“ veröffentlicht und betont einmal mehr die Chancen durch einen rechtzeitigen Impfschutz.

HPV-Infektionen können im Rahmen einer Testung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) bemerkt werden. Studienteilnehmerinnen, bei denen keine HPV-Infektion vorlag, hatten mit 4,6 Prozent das niedrigste Risiko für eine Frühgeburt. Waren sie Trägerinnen von HP-Viren, erhöhte sich die Anzahl der Frühgeburten vor der 37. Schwangerschaftswoche und lag bei 5,9 Prozent. Das größte Risiko für zu frühe Geburten hatten Frauen, bei denen eine zurückliegende HPV-Infektion bereits Zellveränderungen am Gebärmutterhals verursacht hatte (9,1 Prozent).

Humane Papillomviren sind die häufigsten sexuell übertragenen Viren der Welt

Einige dieser Viren sind für die Bildung von gutartigen Feigwarzen an den Genitalien verantwortlich, andere Typen sind maßgeblich an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und weiteren Karzinomen an Vulva, Vagina, Anus, im Oropharynx-Bereich, Penis und nach neueren Untersuchungen auch an der Haut beteiligt. Voraussetzung für die Entstehung einer HPV-bedingten Krebserkrankung sind eine Ansteckung und meist langjährige Infektion mit krebsauslösenden Humanen Papillomviren. Die werden meist beim Geschlechtsverkehr durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt übertragen.

Impfschutz kann gefährliche HPV-Infektionen verringern

Vor diesem Hintergrund legen die Forscher jungen Menschen eine Impfung gegen Humane Papillomviren ans Herz. Ihr Stellenwert sollte genauso wenig unterschätzt werden, wie die Früherkennung von Zellveränderungen im Rahmen der Krebsfrüherkennung.

Quelle: Associations of treated and untreated human papillomavirus infection with preterm delivery and neonatal mortality: A Swedish population-based study, PLOS Medicine, DOI 10.1371/journal.pmed.1003641

äin-red

Autor/Autoren: äin-red

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