28.09.2016

Frühes Einsetzen der Wechseljahre erhöht das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen

Bei Frauen, die früh die Menopause erreichen, erhöht sich offenbar die Wahrscheinlichkeit, Herz-Kreislauferkrankungen zu entwickeln.

Bei Frauen, die früh die Menopause erreichen, erhöht sich offenbar die Wahrscheinlichkeit, Herz-Kreislauferkrankungen zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt ein Meta-Analyse, in der die Studienergebnisse von mehr als 300.000 Frauen betrachtet wurden (JAMA Cardiology: 2016; doi: 10.1001/jamacardio.2016.2415).

Als Wechseljahre der Frau bezeichnet man umgangssprachlich das Klimakterium, also die Jahre der hormonellen Umstellung bei Frauen. Dieser Zeitabschnitt umfasst den Übergang von der reproduktiven Phase in die Menopause, dem Zeitpunkt der letzten Menstruation, und der Phase danach. Frauen erreichen in westlichen Ländern durchschnittlich im Alter von 51 die Menopause. Bei jeder 10. Frau bleibt die Menstruation bereits im Alter von 45 Jahren oder früher aus.

Wissenschaftler gehen schon länger davon aus, dass eine frühzeitige Menopause das Herz-Kreislaufsystem negativ beeinflusst. Von unvorteilhaften Prozessen sind dabei der Blutdruck, Entzündungswerte und die Immunfunktion sowie die Innenauskleidung der Gefäße betroffen. Wissenschaftler von der Erasmus-Universität haben diese Zusammenhänge erneut in einer Meta-Analyse untersucht und konnte diese Hypothese bestätigen. Ihre Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen, die vor dem 45. Lebensjahr in die Wechseljahre kommen, ein um 50 Prozent erhöhtes Risiko für eine koronare Herzkrankheit haben. Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, war um 11 Prozent erhöht. Insgesamt stieg auch das Risiko, an einer herzkreislauf-bedingten Erkrankung zu versterben. Allerdings wurde kein Einfluss des frühzeitigen Beginns der Wechseljahre auf das Schlaganfall-Risiko ermittelt.
Frauen, deren Menopause erst im Alter von 50 bis 54 Jahren einsetzt, scheinen dagegen einen gewissen Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu haben. Dieser spätere Eintritt der Menopause war mit einem leichten Rückgang tödlicher Herzinfarkte um 13 Prozent verbunden.

Einige Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen lassen sich grundsätzlich positiv beeinflussen. Durch eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und dem weitest gehenden Verzicht auf Genussgifte (Alkohol und insbesondere Nikotin) kann man Gefäßschäden und einer zunehmenden Verkalkung der Blutgefäße vorbeugen. So kann das persönliche Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen zumindest ein Stück weit verringert werden.

„Das sofortige Ersetzen der fehlenden Botenstoffe (Hormone) Östrogen und Gestagen bei Eintritt der Wechseljahre verringert jedoch nicht nur bei jüngeren Frauen das Risiko für Herz-und Kreislauferkrankungen und andere mangelbedingte Beschwerden deutlich", kommentiert Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte und niedergelassener Frauenarzt in Hannover.

Quelle: aerzteblatt.de (http://www.aerzteblatt.de/archiv/125124)

Autor/Autoren: äin-red

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