08.03.2011

Feigwarzen um die 34. Schwangerschaftswoche behandeln lassen

Das Kind nimmt durch die von Humanen Papillomviren (HPV) ausgelösten Warzen im Bauch der Mutter zwar keinen Schaden, es kann sich jedoch bei der Geburt mit den Viren anstecken.

Frauen, bei denen Genitalwarzen (Condylome) aufgetreten sind und die ein Baby erwarten, sollten die Hautveränderungen um die 34. Schwangerschaftswoche behandeln lassen. Das Kind nimmt durch die von Humanen Papillomviren (HPV) ausgelösten Warzen im Bauch der Mutter zwar keinen Schaden, es kann sich jedoch bei der Geburt mit den hochinfektiösen Viren anstecken. Sie sind in den Warzen enthalten und können bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut in seltenen Fällen auf das Neugeborene übertragen werden. „Durch eine Genitalwarzen-Behandlung um die 34. Schwangerschaftswoche ist eine vollständige Abheilung der Hautveränderungen bis zur Entbindung zu erwarten. Auch kann zu diesem Zeitpunkt das Risiko für ein Wiederauftreten der Warzen vor dem Geburtstermin gesenkt werden", erklärt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF). „In der Schwangerschaft ist eine lokale Therapie der Warzen mit speziellen Salben oder Tinkturen erlaubt. Wirkungsvoller, aber auch verletzender, sind Behandlungen mit einem Laser, die Elektro-Koagulation oder auch chirurgische Maßnahmen." Grundsätzlich sollte jede betroffene Schwangere dieses Thema mit ihrem behandelnden Frauenarzt individuell erörtern.

Das Infektionsrisiko für den Nachwuchs ist insbesondere bei einer vaginalen Entbindung etwas erhöht. Es ist vom Ausmaß der mütterlichen Infektion abhängig, der Funktion des Immunsystems des Kindes und auch der Dauer der Geburt. „Normalerweise ist eine vaginale Geburt trotz Genitalwarzen bei der Mutter möglich. Nur bei sehr ausgedehntem Befall - etwa wenn der Geburtsweg eingeschränkt ist - kann ein Kaiserschnitt angebracht sein", rät der niedergelassene Frauenarzt aus Hannover. Kinder, die sich bei der Geburt anstecken, können nach einigen Monaten auch wieder HPV-frei sein und keinerlei Symptome entwickeln. Von 1000 Geburten, bei denen die Mutter an Genitalwarzen aufweist, sind etwa sieben Kinder in der Folge von krankhaften Veränderungen durch die HP-Viren betroffen. Diese so genannte Papillomatose kann zu Gewebswucherungen im Bereich des Kehlkopfes, der Stimmbänder und der oralen und nasalen Schleimhäute führen. Die Erkrankung entwickelt sich dann meist in den ersten fünf Lebensjahren des Kindes und muss je nach Ausmaß behandelt werden.

Das Risiko, sich mit HP-Viren im Genitalbereich anzustecken, kann durch die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr und strenge Hygiene in Schwimmbädern und Saunen verringert werden. Daneben verhindert eine intakte Scheidenflora das Anwachsen der Viren. Doch nicht alle Infektionen werden so vermieden. Eine gute Möglichkeit der Vorbeugung besteht in der Impfung gegen HP-Viren, die neben den zwei krebserregenden Virentypen auch vor den zwei Hauptverursachern von Genitalwarzen schützt.

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Autor/Autoren: äin-red

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