27.12.2007

Damenbart kann Anzeichen einer Fehlfunktion der Eierstöcke sein

Übermäßiger Haarwuchs bei Frauen ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern kann auf eine ernsthafte gesundheitliche Erkrankung hinweisen.

Übermäßiger Haarwuchs bei Frauen ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern kann auf eine ernsthafte gesundheitliche Erkrankung hinweisen. „Verstärkte Körperbehaarung, auch Hirsutismus genannt, kann als eine Begleiterscheinung von Störungen des Hormonhaushalts auftreten, die Fruchtbarkeitsprobleme und chronische Erkrankungen nach sich ziehen können", erklärt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte e. V. (BVF). „Denn oft steckt das so genannte Polyzystische Ovarsyndrom - kurz PCOS - dahinter. Dabei handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung, die dazu führt, dass aufgrund mehrer Zysten in den Eierstöcken übermäßig viele männliche Sexualhormone produziert werden."

Das PCOS tritt in unterschiedlich starker Ausprägung auf. Typisch sind neben dem Hirsutismus auch Akne, Haarausfall, Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit. Die Veränderungen im äußeren Erscheinungsbild der Betroffenen wie dem typischen Damenbart und stärkerer Körperbehaarung haben meist Auswirkungen auf psychosozialer Ebene. „Viele Frauen leiden unter Lebensunzufriedenheit und aus Scham unter Einschränkungen ihrer Sexualität", ergänzt der Gynäkologe. „Aber es leiden auch etwa 70% der Betroffenen an Übergewicht und einer Insulinresistenz. Als Folge der Insulinresistenz erhöht sich das Risiko für Typ 2-Diabetes mellitus. Daneben sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Spätfolge des PCOS häufig", fügt Dr. Albring hinzu.

„Frauen und Mädchen mit solchen Beschwerden sollten sich unbedingt an einen Frauenarzt wenden, um die Ursachen abzuklären", empfiehlt der Frauenarzt aus Hannover. Ein einfacher Bluttest gibt darüber Auskunft, ob erhöhte Testosteron-Werte vorliegen, und eine eventuelle Fehlfunktion der Eierstöcke kann mit Hilfe eines Ultraschalls ermittelt werden. „Sind die Testosteron-Werte normal und es besteht kein PCOS, kann die übermäßige Behaarung auch dadurch zu Stande kommen, dass die Haut der Betroffenen besonders sensibel auf das männliche Sexualhormon reagiert - dies wäre gesundheitlich weit weniger bedenklich", erläutert der Präsident des BVF.

Für das Polyzystische Ovarsyndrom gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, darunter hormonelle und medikamentöse Therapien. Das PCOS tritt bei etwa 5-10% der geschlechtsreifen Frauen auf. Der Erkrankungsbeginn liegt typischerweise zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr.

Autor/Autoren: äin-red

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