03.01.2024

Cannabis in der Schwangerschaft erhöht Risiko für Früh- und Mangelgeburten

Der Konsum von Cannabis soll 2024 in Deutschland legalisiert werden. Eine US-Studie zeigt, welche teils gravierenden Folgen „Kiffen“ in der Schwangerschaft für Neugeborene hat.

Frühchen im Inkubator

Dr. Lyndsay Avalos vom Kaiser Permanente Northern California und ihr Team untersuchten die Risiken für Neugeboren, in Abhängigkeit des Cannabis-Konsums der Mutter in der Schwangerschaft. Hierfür werteten sie die „neonatalen Ereignisse“ von 364.924 Babys aus, die zwischen 2011 und 2020 geboren wurden. Zu den betrachteten neonatalen Ereignissen zählten: niedriges Geburtsgewicht, Mangelgeburt (zu klein und/oder leicht für die Schwangerschaftsdauer), Frühgeburt, Aufnahme in die Neugeborenen-Intensivstation und Beatmung des Säuglings.

6 von 100 Ungeborenen waren Cannabis ausgesetzt

Die Analyse der Selbstauskünfte sowie Urintests der Schwangeren ergaben, dass 22.624 der Babys in der Gebärmutter Cannabis ausgesetzt waren. Nach Berücksichtigung weiterer schädlicher Einflüsse – zum Beispiel Rauchen – kristallisierten sich folgende Risiken des Cannabis-Konsum in der Schwangerschaft heraus:

Auch der Berufsverband der Frauenärzte e.V. warnt vor Cannabis in der Schwangerschaft

Konsumieren werdende Mütter Cannabis, dann erhöhen sie deutlich die Risiken für zu niedriges Geburtsgewicht, Mangelgeburt, Frühgeburt und Einweisung in die Neugeborenen-Intensivstation. Derartige Ereignisse können gesundheitliche Komplikationen für das Neugeborene nach sich ziehen und bedeuten eine hohe psychische Belastung für Eltern und Familie. Zudem drohen bei Frühgeburten Spätfolgen wie Entwicklungsverzögerungen, Seh- und Hörbeeinträchtigungen und Zerebralparesen.

Quelle: Lyndsay A. Avalos et al, Neonatal Outcomes Associated with In Utero Cannabis Exposure: A Population-Based Retrospective Cohort Study, American Journal of Obstetrics and Gynecology (2023). DOI: 10.1016/j.ajog.2023.11.1232

Autor/Autoren: äin-red

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