11.02.2011

Bauchfett erhöht möglicherweise das Brustkrebsrisiko

Die Forschung der letzten Jahr kommt immer mehr zu dem Ergebnis, dass weniger der BMI sondern vielmehr die Fettverteilung für die Gesundheit eine große Rolle spielt.

US-amerikanische Wissenschaftler haben bei über 45.000 Frauen, die sich vor den Wechseljahren befanden (Prämenopause) die Brustkrebsrate und die Gewichtsentwicklung dokumentiert und analysiert (Journal of the National Cancer Institute online). Sie sind Teilnehmerinnen aus der bereits 1989 gestarteten Nurses‘ Health Study. Im Studienzeitraum wurden 620 Brustkrebsfälle diagnostiziert.

Bei einer ersten Analyse der Daten war kein Zusammenhang zwischen der Brustkrebsrate und dem Hüft- oder Taillenumfang der Frauen gefunden worden, auch nicht unter Berücksichtigung des Body Mass Index und der Familienanamnese für Brustkrebs. Bei einer zweiten Auswertung war das nach Berücksichtigung des Östrogen- Rezeptorstatus der Tumoren jedoch anders. Wenn das Tumorwachstum durch Östrogene gefördert wird, die Krebszelle also Östrogen-Rezeptoren aufweist, spricht man von Östrogen-Rezeptor-positiven-Mammakarzinomen und umgekehrt von Östrogen-Rezeptor-negativen-Tumoren. Bei Frauen mit dem höchsten Taillenumfang, das heißt mit dem meisten Bauchfett, war die Rate der Östrogen-Rezeptor-negativen Mammakarzinomen signifikant um den Faktor 2,75 höher als bei den Frauen mit dem wenigsten Bauchfett. Und bei den Frauen mit dem größten Verhältnis von Taille-zu-Hüftumfang war das Risiko für Östrogenrezeptor-negative Mammakarzinome praktisch verdoppelt. Nicht signifikant erhöht war die Rate dieser Art von Brusttumoren hingegen bei den Frauen mit dem höchsten Hüftumfang im Vergleich zu den Frauen mit dem niedrigsten Hüftumfang.

US-Forscher haben eine mögliche Erklärung für ihre Studiendaten: Bauchfett (intraabdominales Fett) unterscheidet sich hinsichtlich der Stoffwechselvorgänge von Fett unter der Haut (subkutanem Fett). Das Bauchfett hat ungünstige Effekte auf Insulin, freie Fettsäuren und Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG). Solche Stoffwechselveränderungen werden schon seit längerem mit einem erhöhten prämenopausalen Brustkrebsrisiko in Verbindung gebracht.

Quelle: SpringerMedizin-Online/Ärzte Zeitung online

Autor/Autoren: äin-red

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