Endometriose

Endometriose zählt mit zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Die betroffenen Mädchen und Frauen haben gutartige, meist schmerzhafte Wucherungen aus gebärmutterschleimhautartigem Gewebe, das außerhalb der Gebärmutterhöhle meist in benachbarten Organen und Geweben wächst.

Häufig befinden sich die sogenannten Endometriose-Herde im unteren Bauch- bzw. Beckenraum, an den Eierstöcken, in den Eileitern und in tieferen Wandschichten der Gebärmutter und am bzw. im Darm. Prinzipiell kann das endometriumartige Gewebe an jeder Stelle im Körper wachsen.

Die versprengten Endometriose-Herde wachsen während des Monatszyklus wie die Gebärmutterschleimhaut. Damit verbunden sind krampfartige Schmerzen sowie oft chronische Bauch- und Rückenschmerzen, die während des Zyklus auftreten. Da sie bei jeder Menstruation mitbluten, das Blut aber meist nicht abfließen kann, bilden sich parallel häufig Blut-Zysten.

So verschieden die Orte sind, an denen sich Endometrium ansiedelt, so unterschiedlich können die Erkrankung und ihre Symptomatik ausgeprägt sein. Oft zeigen sich nur stecknadelkopfgroße Auflagerungen, doch es kann auch zur Entwicklung größerer, blutgefüllter Zysten kommen – allen voran an den Eierstöcken. Weiterhin können die Eileiter verkleben, in sehr ausgeprägten Fällen sind auch Verklebungen zwischen Gebärmutter, Eileitern, Eierstöcken, Harnblase und Darm möglich.

Der Name der Erkrankung leitet sich von drei altgriechischen Wörtern ab: „endon“ (dt. innen, innerhalb), „metra“ (dt. Gebärmutter) und „osis“ (dt. Krankheit).

Häufigkeit der Endometriose

Die Zahl der an Endometriose erkrankten Frauen ist schwer zu schätzen. Viele Frauen haben keine Beschwerden, oft wird eine Endometriose nur zufällig oder gar nicht entdeckt. Vom Auftreten der ersten Symptome bis zur endgültigen Diagnose vergehen im Mittel 10,4 Jahre [1].

Angaben zur Erkrankungshäufigkeit schwanken zwischen 7 und 15 Prozent aller Mädchen und Frauen im geschlechtsreifen Alter [2]. Im Jahr 2017 wurden in Deutschland rund 28.000 Frauen wegen einer Endometriose-Diagnose im Krankenhaus behandelt [3].

Bei etwa jeder zweiten Frau mit unerfülltem Kinderwunsch, steckt eine Endometriose dahinter [4]. Unerkannt und entsprechend unbehandelt kann diese Erkrankung bis zum Beginn der Wechseljahre fortschreiten.

Quellen

[1] Hudelist, G., et al., Diagnostic delay for endometriosis in Austria and Germany: causes and possible consequences. Hum Reprod, 2012. 27(12): p. 3412-6.

[2] Stiftung Endometriose Forschung (Stand 2021)

[3] Tiefgegliederte Diagnosedaten der Krankenhauspatientinnen 2017, Destatis (Stand 27.11.2018)

[4] Macer, M. L., Taylor, H. S., Endometriosis and infertility: a review of the pathogenesis and treatment of endometriosis-associated infertility. Obstet Gynecol Clin North Am 39 (2012) 535-549

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. med. Christian Albring

Letzte Bearbeitung: 13.01.2022

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