Intrauterinpessar / Kupferspirale

In der Gebärmutter verankerte Kupferspirale
Ein Intrauterinpessar muss von der Form und Größe zur Gebärmutter der Frau passen.

Das am häufigsten angewandte Intrauterinpessar (IUP) ist die Kupferspirale. Die T-förmige Spirale wird in die Gebärmutterhöhle eingelegt (intrauterin) und funktioniert nach demselben Prinzip wie die Hormonspirale. Sie gibt nur keine Hormone ab, sondern besteht aus Plastik und Kupfer. Die mit einem aus Kupferdraht umwickelte Spirale gibt Kupfer-Ionen ab. Diese schädigen die Spermien und wirken so empfängnisverhütend. Zusätzlich verändert die Spirale die Schleimhaut des Muttermundes und der Gebärmutter. Der Effekt ist, dass die Spermien auf ihrem Weg in die Gebärmutter gestoppt werden und sich eine möglicherweise doch befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.

Weitere Intrauterinpessare sind Kupferkette oder Kupferball.

Einlage der Spirale

Das Intrauterinpessar wird vom Frauenarzt während der Periodenblutung in die Gebärmutterhöhle eingelegt. Rückholfäden, die in die Scheide hineinragen geben der Anwenderin jederzeit die Möglichkeit die Lage der Spirale zu kontrollieren. Es kann bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter verbleiben.

Sicherheit des Intrauterinpessars

Der Pearl-Index liegt bei 0,4 bis 1. Dies bedeutet: Von 1.000 Frauen, die mit dieser Methode verhüten, werden nur 4 bis 10 nach einem Jahr schwanger.

Für wen sind Intrauterinpessare geeignet?

Da ein IUP bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter verbleiben kann, ist diese Verhütungsmethode für Frauen geeignet, die längerfristig verhüten möchten und sich nicht regelmäßig um ihre Verhütung kümmern möchten, oder deren Familienplanung bereits abgeschlossen ist. Weiterhin bietet sich die Spirale für Frauen an, die keine hormonellen Verhütungsmittel anwenden können oder wollen.

Vorteile des Intrauterinpessars

Der größte Vorteil der Spirale ist der geringe tägliche Aufwand. Nur alle 3 bis 5 Jahre ist ein einmaliger Eingriff nötig und es können keine Anwendungsfehler wie bei der „Pille“ gemacht werden. Mit einer Kupferspirale wird nicht ins hormonelle System der Frau eingegriffen. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass nach dem Entfernen der Kupferspirale eine Schwangerschaft sofort wieder möglich ist.

Risiken des Intrauterinpessars

Eine Entzündung der Gebärmutter und Eileiter bei Spiralenträgerinnen  ist sehr selten (0,4 % pro Spirale). Das Risiko einer Eileiterschwangerschaft ist ebenfalls sehr selten (0,6 % pro Spirale). Eine Verletzung der Gebärmutter durch die Einlage des IUPs ist sehr selten.

Nachteile des Intrauterinpessars

Frauen, die eine Spirale tragen, sollten mindestens alle 6 Monate den Sitz beim Frauenarzt mittels Ultraschall kontrollieren lassen. Das Risiko, dass die Kupferspirale verrutscht und damit an Sicherheit verliert beträgt 1–3 %. Außerdem schützt eine Spirale nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Ein weiterer Nachteil können verlängerte oder verstärkte Regelblutungen sein.

Die „Spirale danach“
Die Spirale kann auch nach Versagen anderer Methoden oder ungeschütztem Sexualverkehr zur Verhinderung einer Schwangerschaft angewendet werden kann.
Dafür muss sie innerhalb von 5 Tagen nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingesetzt werden, um eine Einnistung des Eis in die Gebärmutter zu verhindern. Danach kann Sie auch für weitere Empfängnisverhütung in der Gebärmutter verbleiben oder bei der nächsten Periode entfernt werden.

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. Reiner Storz

Letzte Bearbeitung: 24.04.2018

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