Konisation

Abbildung Gebärmutterhals (Zervix)
Schematische Darstellung weiblicher Geschlechtsorgane mit dem Gebärmutterhals im Detail

Mit Konisation bezeichnet man das kegelförmige Ausschneiden der Portio (Mündung des Gebärmutterhalses in die Scheide) mittels Laser, Skalpell oder einer elektrischen Schlinge. Der Eingriff kann ambulant oder im Ausnahmefall stationär durchgeführt werden und erfolgt von der Scheide her.

Hintergrund dieses Eingriffs ist meist der bestätigte Verdacht auf (HPV-bedingte) Zellveränderungen bzw. Krebsvorstufen am Gebärmutterhals, die sich unbehandelt zu Gebärmutterhalskrebs entwickeln könnten.

Je nach Befund, Alter und Familienplanung der betroffenen Frau schneidet der Operateur einen flacheren oder steileren Kegel aus dem Gebärmutterhals heraus. Häufig schabt er auch gleich die Gebärmutterschleimhaut des Gebärmutterhalses aus, um eine Ausdehnung der Veränderungen auf das Innere der Gebärmutter auszuschließen. Die Gewebsschnitte werden anschließend im Labor feingeweblich und mikroskopisch ausgewertet.

Unmittelbar nach dem Eingriff kann es zu leichten Schmerzen und auch Blutungen kommen. Weitere Blutungen treten unter Umständen auf, wenn der Wundschorf abgeht (sechs bis acht Tage nach dem Eingriff). Blutungen bzw. ein rötlicher Ausfluss können bis zu 3 Wochen nach der Operation bestehen. Die Schmerzen können mit üblichen Schmerzmitteln gut behandelt werden.

In Folge der Entfernung eines Kegels vom Gebärmutterhals sind Veränderungen von Form und Weite des Gebärmutterhalses bzw. äußeren Muttermundes möglich. Konisationen stehen einerseits bei späteren Schwangerschaften mit einer erhöhten Rate an Frühgeburten in Verbindung. Andererseits können die Vernarbungen des äußeren Muttermundes zu einer Verzögerung des späteren Geburtsverlaufes führen. Selten leiden Frauen nach einer Konisation unter Sterilität, weil der Gebärmutterhals vernarbt bzw. verklebt ist, oder in der Schwangerschaft an Gebärmutterhalsschwäche.

Die Konisation gilt als sicherste Form der Gewebeentnahme am Muttermund. Heute gilt die Operation mit einer elektrischen Schlinge (LLETZ=Large Loop Excision of the Transformation Zone, oder LEEP=Loop Electrical Excision Procedure) als die Therapiemethode der ersten Wahl. Da sich Gebärmutterhalskrebs sehr langsam entwickelt, reicht die Konisation oft zur vollständigen Heilung aus - vorausgesetzt sie wird frühzeitig genug durchgeführt.

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: Dr. Sören Funck

Letzte Bearbeitung: 26.04.2018

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