Schwangerschaftshochdruck / Präeklampsie: Ursachen und Risikofaktoren

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Eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren führt letztlich zu dem Symptomenkomplex von Bluthochdruck und Präeklampsie.

Auch wenn es erst spät, also meist nach der 20. SSW zu einem Bluthochdruck kommt, so wird die Erkrankung vermutlich bereits früh in der Schwangerschaft und lange vor den ersten Symptomen durch eine Fehlleitung von bestimmten Botenstoffen des Mutterkuchens bedingt. Diese führen im weiteren Verlauf der Schwangerschaft zu einer Schädigung mütterlicher Gefäße und hierüber verschiedener Organsysteme. Neuere Erkenntnisse zeigen, dass vor allem Botenstoffe, die die Gefäßbildung steuern (so genannte angiogenetische Faktoren) im Ungleichgewicht stehen.

Aber auch der Stoffwechsel der Mutter scheint eine entscheidende Rolle zu spielen. Die genauen Ursachen sind jedoch nicht geklärt.

Unterschiedliche Verlaufsformen lassen darauf schließen, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren letztlich zu dem Symptomenkomplex der Präeklampsie führen. Daher unterscheiden Experten auf dem Gebiet Untergruppen und legen dabei das Augenmerk auf klinische Aspekte und Symptome:

  • SIH = Schwangerschaftsinduzierter Hochdruck ohne Organbeteiligung
  • Schwangerschaftsproteinurie = vermehrte Eiweißausscheidung ohne Bluthochdruck
  • Präeklampsie = Schwangerschaftshochdruck mit Organbeteiligung
  • Frühe Präeklampsie = vor der 34. SSW auftretend
  • Späte Präeklampsie = nach der 34. SSW auftretend
  • Eklampsie = Präeklampsie, die zu einem generalisierten Krampfanfall führte
  • HELLP-Syndrom = Präeklampsie mit besonderen, charakteristischen Laborveränderungen

Insbesondere die frühe Präeklampsie kann dazu führen, dass der Fötus durch den Mutterkuchen nicht ausreichend versorgt wird. Dies wird als Fötale Wachstumsrestriktion bezeichnet. Das Kind kommt zu klein für sein Schwangerschaftsalter auf die Welt und benötigt daher öfters nach der Geburt eine Versorgung auf einer Neugeborenenstation.

Ebenso entscheidend an der Entstehung des Schwangerschaftshochdrucks beteiligt wie der Mutterkuchen ist die so genannte Prädisposition der werdenden Mutter, also Eigenschaften einer Frau, die vermehrt zu einer Entwicklung der Erkrankung beitragen. Etwa die Hälfte aller Präeklampsien sind auch auf eine Prädisposition zurückzuführen. Zu diesen Risikofaktoren zählen:

 

  • Stattgehabte Präeklampsie in einer vorangegangenen Schwangerschaft
  • Antiphospholipid-Antikörpersyndrom
  • Autoimmun-Erkrankungen wie zum Beispiel Rheumatoide Erkrankungen
  • Adipositas
  • Vorbestehender Diabetes mellitus
  • Vorbestehende Nierenerkrankung
  • Vorbestehender Bluthochdruck
  • … u. a. m.

Von diesen Risikofaktoren unabhängig findet sich ein Schwangerschaftshochdruck oder eine Präeklampsie häufiger bei Erstgebärenden, als bei Frauen, die bereits ein Kind entbunden haben.

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: PD Dr. Ulrich Pecks

Letzte Bearbeitung: 11.05.2018

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