Schwangerschaftshochdruck / Präeklampsie: Therapie

Da die Ursachen, die zu einer Präeklampsie führen, bislang unzureichend geklärt sind, zielt die Behandlung auf die Symptome ab. Bei einer leichten Form (z. B. im Frühstadium der Erkrankung) reicht oftmals körperliche Ruhe und Schonung, manchmal auch Bettruhe, aus. Zusätzlich zur Lebensumstellung kann es nötig sein, blutdrucksenkende Mittel einzunehmen.

Bessern sich die Symptome nicht und steigt insbesondere der Bluthochdruck auf mehr als 150 zu 100 mmHg an, sollte die Behandlung im Krankenhaus fortgesetzt werden. Hier kann die werdende Mutter und ihr Kind am besten überwacht und bei Komplikationen sofort gehandelt werden. Der Blutdruck kann durch bestimmte Medikamente gesenkt werden. Die Betroffene sollte sich in einer reizarmen Umgebung aufhalten. Dies wird z. B. durch das Zuziehen der Vorhänge und viel Ruhe erreicht. Unter Umständen kann die Gabe einer hochdosierten Magnesium-Infusion notwendig sein, da hierdurch eine Krampfbereitschaft gesenkt wird.

Je nach Schwangerschaftsalter bei Auftreten der Präeklampsie muss zwischen Verlängerung der Schwangerschaft zum Erlangen der kindlichen Reife und Risiken insbesondere für die Mutter abgewogen werden. Leidet die Schwangere an einer Präeklampsie in schwerer Ausprägung, muss die Schwangerschaft unter Umständen durch einen Kaiserschnitt beendet werden, da die Erkrankung für Mutter und Kind lebensgefährlich werden kann. Dies betrifft insbesondere das HELLP-Syndrom. Nach der 37. SSW wird in der Regel die Entbindung empfohlen, da mit Beendigung der Schwangerschaft die Symptome häufig rasch rückläufig sind.

Prognose & Verlauf

Glücklicherweise sind heutzutage Spätschäden bei Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft unter einer Präeklampsie litten, selten. Dies liegt vor allem an der frühen Erkennung und entsprechenden Behandlung der Symptome. Eine konsequente Teilnahme and den Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen ist daher wichtig.

Je früher die Präeklampsie in der Schwangerschaft sie auftritt, desto schwerer ist der zu erwartende Verlauf. Bei einem länger andauernden Hochdruck kann es zu Schäden an den Blutgefäßen des Mutterkuchens (Plazenta) kommen, wodurch das ungeborene Kind dann nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Daher sollte die Erkrankung nicht unbehandelt bleiben. Dann besteht zusätzlich die Gefahr von lebensgefährlichen Krampfanfällen, d. h. die Entstehung einer schwereren Verlaufsform, der Eklampsie. Die Krämpfe sind sowohl für die Mutter als auch für das Kind bedrohlich. Regelmäßige Schwangerschaftsuntersuchungen und somit frühzeitige Erkennung und Therapie senken das Eklampsie-Risiko deutlich.

Wichtig: Frauen, die während der Schwangerschaft einen Bluthochdruck hatten, haben ein hohes Risiko, später im Leben an einem Bluthochdruck zu erkranken. Daher wird empfohlen, auch zukünftig den Blutdruck ärztlich kontrollieren zu lassen. Ein nach der Schwangerschaft erhöht bleibender Bluthochdruck sollte medikamentös gut eingestellt werden.

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: PD Dr. Ulrich Pecks

Letzte Bearbeitung: 14.05.2018

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