Schwangerschaftshochdruck / Präeklampsie: Diagnostik

Terminkalender mit Frauenarzt-Termin

Die Schwangerschaftsvorsorge ist u. a. auf Erkennung des Schwangerschaftshochdrucks und verwandter Erkrankungsbilder ausgerichtet. Bei jeder Untersuchung wird neben den Herztönen des Kindes auch das Gewicht und der Blutdruck der Mutter sowie der Urin, bei Bedarf auch Blutwerte kontrolliert.
Dabei wird u. a. auf folgende Symptome eines Schwangerschaftshochdrucks geachtet:

  • erhöhter Blutdruck (mehr als 140 zu 90 mm Quecksilbersäule)
  • vermehrte Eiweißausscheidung über den Harn (mehr als 300 mg in 24 Stunden)
  • ärztliche Beurteilung von Flüssigkeitseinlagerungen an Händen, im Gesicht oder an den Füßen (Ödeme)
  • Befragen der Schwangeren nach verminderter Ausscheidung von Urin

Bei Unsicherheit in Bezug auf die Diagnose können weitere Präeklampsie-spezifische Blutmarker helfen, die Erkrankung bereits frühzeitig zu diagnostizieren, oder ihr Auftreten in den kommendenTagen auszuschließen. Zu diesen Markern gehören insbesondere der Plazentare Wachstumsfaktor PlGF und der lösliche Rezeptor des Wachstumsfaktors, sFlt1.

In schweren Fälle ist eine Präeklampsie gekennzeichnet durch:

  • plötzliche starke Gewichtszunahme (mehr als 1 kg pro Woche)
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Schwindel
  • Lichtempfindlichkeit
  • Sehstörungen
  • Verwirrtheit, Schläfrigkeit oder Rastlosigkeit
  • Krampfanfälle bis hin zum Koma
  • Schmerzen im rechten Oberbauch

Der Frauenarzt ist bei der Feststellung von Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf besonders auf die Schilderung der werdenden Mutter angewiesen. Zögern Sie nicht, wenn Ihnen etwas ungewöhnlich vorkommt, dies zu erwähnen. Das dient nicht nur dem Wohl des Ungeborenen, sondern auch Ihrer eigenen Beruhigung. Es ist doch immer gut zu wissen, was im Bereich des „Normalen" liegt und was einer besonderen Abklärung oder einer Behandlung bedarf.

Besonders Frauen, die einer Risikogruppe angehören, sollten entsprechend überwacht werden. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Präeklampsie zu erkranken, erhöht sich für Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft einen erhöhten Bluthochdruck aufwiesen, Diabetikerinnen, Nierenkranke, frühe oder späte Erstgebärende oder wenn Mehrlinge erwartet werden.

Auch Frauen nach künstlicher Befruchtung haben ein erhöhtes Risiko für eine Präeklampsie. Bestimmte Untersuchungen mit Ultraschall und Blutanalysen in der Frühschwangerschaft (11+0 bis 13+6 SSW) sind geeignet, zumindest eine früh (vor der 37. bzw. vor der 32. SSW) auftretende Präeklampsie mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen oder auch vorherzusagen. Sollte sich ein Risiko bestätigen, kann mit der Einnahme von Acetylsalicylsäure (ASS 100-150mg pro Tag) das Risiko für eine Präeklampsie verhindert werden. Auch um die 20. SSW herum gibt es solche Untersuchungsmöglichkeiten jedoch besteht keine prophylaktische Wirkung des ASS mehr, wenn die Einnahme erst so spät in der Schwangerschaft gestartet wird.

Autor/Autoren: äin-red

Fachliche Unterstützung: PD Dr. Ulrich Pecks

Letzte Bearbeitung: 11.05.2018

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