Gebärmutterhalskrebs
Was ist Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom)?
Der Gebärmutterhals ist die Verbindung zwischen dem unteren Teil der Gebärmutter und der Scheide. Er besteht aus Bindegewebe sowie Muskulatur und ist im Inneren mit Schleimhaut ausgekleidet. In diesem Bereich kann eine Krebserkrankung, das so genannte Zervixkarzinom, auftreten.
Einem Zervixkarzinom gehen meist Krebsvorstufen voraus. Sie stellen keine Krebserkrankungen im engeren Sinn dar und werden auch als "zervikale intraepitheliale Neoplasien", kurz CIN (englisch: cervical intraepithelial neoplasia) bezeichnet.
Das Humanen Papillomvirus (HPV) ist der größte Risikofaktor für zervikale Krebsvorstufen (Präkanzerosen) und invasive Zervixkarzinome. Es wird bei über 99 % aller Zervixkarzinome festgestellt.
Mädchen und Frauen können sich gegen bestimmte krebserregende Typen der HP-Viren impfen lassen, und dadurch das Erkrankungsrisiko für Gebärmutterhalskrebs deutlich reduzieren.
Risikofaktoren
Das relative Risiko für die Entwicklung eines Zervixkarzinoms steigt
- mit der Anzahl an Geschlechtspartnern,
- einem jungem Alter bei erstem Geschlechtsverkehr,
- bei mehrfachgebärenden Frauen (v. a. durch Schwangerschaften in jungen Jahren)
- sowie mit der Dauer der Pilleneinnahme.
Rauchen wird ebenfalls als Risikofaktor für ein Plattenepithelkarzinom beschrieben. Genetische Risikofaktoren sind bisher für das Zervixarzinom bisher nicht bekannt.
Zellveränderungen und Vorstufen
Dem invasiven Zervixkarzinom geht eine lange Phase voraus, in der Zellen von HP-Viren befallen sind und durch die Viren verändert werden. Die häufigste dieser Zellveränderungen ist die zervikale intraepitheliale Neoplasie (CIN), welche in drei Schweregrade eingeteilt wird: CIN1, CIN2 und CIN3.
Nomenklatur laut der S3-Leitlinie 2014 |
CIN1 oder (LSIL, „low grade squamous intraepithelial lesion") |
CIN2 oder (HSIL, „high grade squamous intraepithelial lesion") |
CIN3 oder (HSIL, „high grade squamous intraepithelial lesion") |
CIN3 oder Carcinoma in situ (CIS) |
Die Zellveränderungen CIN3 kann sich in Richtung eines invasiven Zervixkarzinoms entwickeln.
Therapie
Die Behandlung des Zervixkarzinoms hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt. Die Therapieoptionen sind vielfältig und werden ganz individuell eingesetzt. Neben verschiedensten operativen Behandlungsformen hat sich auch die Strahlentherapie verändert, bei der simultan Chemotherapeutika appliziert werden können, um die Wirksamkeit zu verbessern.
(Ausführliche Informationen zu den Behandlungsmöglichkeiten von Gebärmutterhalskrebs: siehe unten.)
Häufigkeit & Möglichkeiten der Früherkennung
Das Zervixkarzinom ist in Deutschland mit rund 4600 Neuerkrankungen pro Jahr die zwölfhäufigste Tumorerkrankung bei Frauen. Dabei sind Krebsvorstufen, wie sie bei der Früherkennung festgestellt werden können, nicht erfasst. Das mittlere Erkrankungsalter beträgt 53 Jahre.
Weltweit zählt das Zervixkarzinom jedoch zu den häufigsten Krebserkankungen - v. a. in Ländern, in denen kein Screening bzw. keine Krebsfrüherkennungsuntersuchungen existieren und daher Vorstufen meist unerkannt bleiben.
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PAP-Abstrich: Bestandteil der |
In Deutschland gibt es ein Programm zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs bzw. dessen Krebsvorstufen.
Der Großteil der Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses tritt in Deutschland bei Frauen auf, die in den letzten Jahren die Früherkennungs-Untersuchung nicht wahrgenommen haben. Dies verdeutlicht - neben der Schutzimpfung gegen HPV - die Wichtigkeit, regelmäßig an dieser Untersuchung teilzunehmen.
Ausführliche weiterführende Informationen zu Gebärmutterhalskrebs finden Sie:
- auf den Internetseiten des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums: Gebärmutterhalskrebs: Das Zervixkarzinom
- beim Leitlinienprogramm Onkologie :
mit Patientenleitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) , der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG) und der Deutschen Krebshilfe u.a. zu Gebärmutterhalskrebs .